Der Vogel hat sich zum Sterben auf ein Mäuerchen der Ruinen von Kuélap in Peru gesetzt. Wie ich mich nähere nickt er krank und müde immer wieder mit seinem kahlen Köpflein, als wollte er sagen "Hilf mir! Mach dem Leiden ein Ende!" Ich habe mir auch wirklich für einen Moment überlegt ob ich dem armen Tier einfach den Kopf rumdrehen soll. Statt dessen habe ich ihm dann aus meiner Wasserflasche versucht ein paar Tröpfchen Wasser einzuflössen. War aber nicht erfolgreich, zu müde schon um noch zu schlucken. Trotzdem, ich konnte es nicht und dem Tier nicht zu einem schnelleren Ende verhelfen und überliess den Lauf der Dinge der Natur. - Hättest Du es geschafft, hättest Du mit einem beherzten Griff dem Tierchen ein schnelleres und sicher besseres Ende beschert?
Dienstag, 30. April 2013
Ich konnte es nicht
Sonntag, 21. April 2013
Würdest Du Dir Dein Autodach abschneiden lassen?
Heute vor drei Jahren habe ich den Toyota bei Off Road Böhlen in Thun abgeholt. Dort liess ich das Hubdach bauen und habe das meiste Material für Ausbau und Ausrüstung des Toyotas gekauft, so dass aus einem Land Cruiser mein blue truck wurde.
Am 22. April 2010, nach der Abholung von ORB, Thun
Sowohl der Fahrzeug Entscheid als auch die Entscheidung das Hubdach von ORB bauen zu lassen haben sich bestens bewährt. Seit über zwei Jahren bin ich damit von tropisch feuchter Hitze, durch Dauerregen im Norden, von Meereshöhe bis auf beinahe 5'000 müM unterwegs. Die Ausrüstung, das Hubdach und der Ausbau haben sich bei Temperaturen massiv unter dem Gefrierpunkt bis zu Temperaturen in der Wüste von über 45°C bestens bewährt. Das Hubdach ist sowohl 100% wasserdicht als auch extrem wind- und verwindungsstabil.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Andreas Böhlen und das ORB Team in Thun für die ausgezeichnete Qualitätsarbeit. Ich liesse mir von niemand anderem das Dach meines Autos abschneiden.
Vor ein paar Wochen am Fusse des Vulkans Cotopaxi, Ecuador
Auch bei solchen Verschränkungen hat sich die Hubdachkonstruktion als äusserst verwindungsstabil erwiesen.
Prächtiges wild Campieren in Costa Rica
Wasserduchfahrten bis auf Scheibenwischerhöhe hat er blue truck bis jetzt problemlos weggesteckt.
In der Stadt El Palmar in Guatemala wohnen nur noch Geister, im blue truck nach wie vor ich.
Viel Spass nach Regen im Süden von Tulum, Mexico.
Hitze-Test bei über 45°C auf der Baja California, Mexico.
Salzwasserdurchfahrten tun im Herz weh.
Eisregen auf dem Vulkan Tuluca in Mexico.
Viel Schnee im Yellowstone National Park in den USA
Auf Entdeckungstour in den verlassenen Silberminen Keno Hills, Canada.
Wenn die Nacht zum Tag wird, am Dempster Highway, Canada.
Viel Dreck am Polarkreis.
Samstag, 20. April 2013
Der König der Galapagos
"Da hatte ich den noch nicht" - Umberto klopft sich auf den Bauch, er ist Biologe und hatte vor über 20 Jahren einige Jahre als "Guia de la Naturaleza" (Natur-Führer) auf den schon seit 1959 zum National Park erklärten Galapagos gearbeitet. "Ich sage Dir, das waren Zeiten" seine dunklen Augen leuchten als würde ein ganzer Stausee für Strom sorgen sie leuchten zu lassen. Er wippt amüsiert von einem auf's andere Bein, fast schon sieht es wie ein Freudentänzchen aus. "Jung war ich, lange schwarze Haare, zu einem Ross-Schwanz gebunden, dunkel gebräunt war mein ohnehin schon dunkler Tain..." zu dieser Zeit gab es gerade eine Bar und eine Discothek in Puerto Ayora erklärt mir Umberto.
"Stell Dir vor, damals hatte ich auf dem Schiff als Guia wöchentlich 800 Dollar verdient, dann kam da noch Trinkgeld dazu... ich war der König der Galapagos" - Auch heute noch nicht ein Discount-Angebot dieses Natur-Spektakel zu besuchen, aber damals erklärt mir Umberto, damals war das wirklich nur was für die Reichen. "Ich sage Dir" Umberto's Augen leuchten von Neuem auf und er wippt wieder ganz amüsiert von links nach rechts und wieder zurück "ich war der König der Galapagos, die Mädchen lagen mir zu Füssen, ich hatte Geld, war dieser unwiderstehliche Latino-Typ mit den langen Haaren, der Guia de la Naturaleza, mit meinen Taschen voll Geld" er führt mit amüsierten Bewegungen vor wie er durch das kleine Puerto Ayora schreitet, ich kann ihn mir grad vorstellen, mit seinem schwarzen Rosschwanz und ohne den Bauch den er damals noch nicht gehabt haben will. "Ich hatte eine Schweizer Freundin, damals, aus Bern kam die", aus Bumpelize doppelt er nach. Susanna, ihr Papa hätte richtig Geld gehabt, der hätte so eine Recycling-Firma gehabt, Glas und Papier, "...richtig Geld hatte der und die wollte mich heiraten und alles" schildert Umberto. Und richtig hübsch sei die Susanna gewesen, Umberto zieht tief Luft ein, sein erst neulich zugelegter Bauch geht rein, sein Brustkasten kommt raus, mit beiden Händen führt er mir dazu vor seiner Brust seine Definition von richtig hübsch vor. Unterdessen atmet er wieder, der Bauch ist wieder da, der Brustkasten wieder an seinem Platz. Er sei sogar zweimal in die Schweiz gereist, Bumpelize, Susanna und den reichen Papi besucht und alles... Was dann den König abhielt eine Schweizer Braut zur Königin oder doch mal mindestens zum Prinzesschen zu machen, ich weiss es nicht. Das war aus der weiterhin von heller Begeisterung geprägten Erzählung von Umberto nicht auszumachen. Vielleicht war der König der Galapagos auch einfach zu beschäftigt während seinen freien Stunden in Puerto Ayora.
Heute lebt der Insel-König im Exil, hoch oben in den Anden, in der hübschen Kolonial-Stadt Cuenca. Der Glanz weicht aus den eben noch so begeisterten Augen, statt des geraden Rückens und der zur Schönheitserklärung seiner Susanna so aufgeplusterten Brust wirkt er jetzt geradezu ein bisschen zusammengesunken. Nichts mehr mit dem Galapagos-Tänzchen. Sein Brustkasten scheint auf dem eben noch so jugendlich eingezogenen Bauch zu sitzen. Über den Streit mit seinen acht Geschwistern um das Vermächtnis seines Papas, ein grosses Stück Land unmittelbar an der Stadtgrenze, berichtet er. Alle wollen mehr, noch ein Haus, noch eine Werkstatt, noch ein Abstellplatz vermieten für einen Bus. Nur noch bis seine Kinder mit der Schule fertig seien, solange wolle er sich noch hier aufhalten, dann nichts wie ab in die Berge "...ich bin Biologe, ich brauche die Natur, die Vögel (auf den Galapagos war's da wohl noch ein Ge... vornedran, Ihre Hoheit, Herr König), den Wind das Wetter, hoch oben im National Park Las Cajas habe ich vor Jahren eine kleine Finca gekauft..." daraus wird dereinst wohl das zweite Exil des Königs.
Tatsächlich, später am selben Tag buddelt ein vielleicht 14 oder 15 jähriger Bursche verschiedene Löcher, genausten misst er mit einer blauen Schnur und einem Messband die Parzellen ab, schlägt zuerst eine Holzpfahl ein, darauf dann die Schnur, schnurgerade eben, um genau eine strikte Linie zu ziehen. Dann gräbt er ein Loch hier, eins da, unmissverständlich für Mark-Steine. Dazu streitet sich Umberto mit zwei seiner Schwestern herzhaft. Pläne werden geholt, im feuchten Gras ausgerollt, ein Schwager wird zur Verstärkung per Handy dazu geordert und rollt alsbald in seinem Suzuki Vitara daher. Der junge Bursche weiss gar nicht mehr was und wo, die Geschwister streiten, verhandeln, jede und jeder scheint eigene Pläne zu haben und sie dem Burschen direkt und unvermittelt in Auftrag zu geben.
Tatsächlich, später am selben Tag buddelt ein vielleicht 14 oder 15 jähriger Bursche verschiedene Löcher, genausten misst er mit einer blauen Schnur und einem Messband die Parzellen ab, schlägt zuerst eine Holzpfahl ein, darauf dann die Schnur, schnurgerade eben, um genau eine strikte Linie zu ziehen. Dann gräbt er ein Loch hier, eins da, unmissverständlich für Mark-Steine. Dazu streitet sich Umberto mit zwei seiner Schwestern herzhaft. Pläne werden geholt, im feuchten Gras ausgerollt, ein Schwager wird zur Verstärkung per Handy dazu geordert und rollt alsbald in seinem Suzuki Vitara daher. Der junge Bursche weiss gar nicht mehr was und wo, die Geschwister streiten, verhandeln, jede und jeder scheint eigene Pläne zu haben und sie dem Burschen direkt und unvermittelt in Auftrag zu geben.
Ach wie schön war's doch als König der Galapagos.
Sexi
Also ich sitze hier ganz gemütlich und nichts ahnend in Vilcabamba und plane gerade so ein bisschen meine ersten Tage in Peru. Wo ich übermorgen hin will. Da entdecke ich auf der Karte diesen Ort:
Die Reiseführer wissen zwar nix von dem Ort. Was meinst Du, sollte mann dort hin und mal sehen was es da zu sehen gibt?
Die Anden - Jetzt hast Du das Sagen!
Aktive Vulkane...
...Schnee...
...Weitsicht...
...Regen und Dreck...
...schlafende Vulkane...
...Steinschlag...
....die Anden bieten unwahrscheinlich viel. Von subtropischem Regenwald, Hochnebelwald, 6tausender, unendliche Wander Möglichkeiten, zu Fuss aber auch auf spannenden Pisten mit dem blue truck.
Jetzt kannst DU mit bestimmen. Klicke unten, unter diesem Post auf das Feldchen bei "cool" wenn Du gerne eine Anden Photo Galerie hättest. Sobald ich mehr als 10 blue truck blog Reisende habe, die dort auf cool geklickt haben, werde ich eine spezifische Photo Galerie zusammenstellen. Nur mit Bildern aus den Anden.
Jetzt hast Du das Sagen!
Nimm Platz! - Zwei Chinesen treffen sich in Ecuador
Also viel ist ja von meinem ganzen Zeugs nicht kaputt gegangen. Und die 27.95 Franken Stühle vom Jumbo haben sich wesentlich, wirklich viel, viel besser, bewährt und gehalten als ich ihnen bei Anschaffung je zugemutet hätte. Geld hätte ich ja gerne ausgegeben und auch zwei der super fancy Campingstühle eines richtigen Camping-Ladens gekauft, fand aber nirgends etwas dass sich so klein-flach zusammenfalten liess wie eben die Chinesen vom Jumbo. Und jetzt, jetzt hab ich schon viele Reisende getroffen, deren tolle, teure, superbequeme Campingstühle, die dann ausser singen und tanzen wirklich fast alles können, nur eben die haben dann trotz des hohen Preises und vielleicht gerade wegen ihrer vielen Möglichkeiten, buchstäblich die Beine gestreckt. Eines meiner Stühlchen hat sich nun aber dann doch auch ein bisschen zickig angestellt und nach fast zweieinhalb Jahren Gebrauch entschieden hier in Ecuador zu bleiben.
Unglaublich aber wahr, beinahe identischer Ersatz gab es hier im Haushaltgeschäft "Hogar" sozusagen der Jumbo von Ecuador. Die Chinesen verkaufen halt ihr Billigzeugs wirklich auf der ganzen Welt. So habe ich nochmal 27 Fanken bzw. 29 Dollar investiert und dem kleinen Blauen einen im weiss-blauen Matrosen-Look daher kommenden Kumpanen gekauft.
Die beiden scheinen sich schon ganz prächtig zu verstehen und so hast Du als Gast ab sofort auch wieder einen Sitz unter dem Vordach des blue truck. - Darfst auch wählen, Matrose oder blue truck blau.
Nimm Platz!
Freitag, 19. April 2013
Carajo! - Mit Gottvertrauen!
Die Ecuadorianer haben sehr viel Gottvertrauen. Schön. Eine Sache, die ich, wenn auch nicht religiös doch, respektiere. Ob dieses Gottvertrauen hoch oben in den Anden, wo der Sauerstoff knapp und die Motoren müde ziehen wirklich auf die Testbank gelegt werden muss, auf der Strasse, da bin ich mir nicht ganz sicher. Der rote Toyota hatte Gott dabei, nach drei Kurven seit ausscheren hinter dem Bus ist er hier vor der vierten Kurve gerade dabei bald, bald wieder vor dem Bus einzuscheren. Kurz zuvor war auch der Busfahrer ganz sicher mit Gottes Segen unterwegs zu sein und hat mitten in einer unübersichtlichen Kurve einen alten, qualmenden Pick-Up überholt. Entgegen kamen ihm zwanzig oder so Kühe, nur die waren alle ihrerseits auf der Brücke eines Lastwagens verstaut. Irgenwie sind alle auf die Bremsen getreten, der Pic-Up, die Kühe, ich, nur der Bus, der ist mit Gottes Segen, wenig Sauerstoff aber Vollgas den Berg hoch gekrochen. - Irgendwie geht's immer. Gott sei dank. - Carajo!
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Donnerstag, 18. April 2013
Die Galapagos eine Monarchie?
Hast Du gewusst, dass die Galapagos Inseln vor noch nicht allzu langer Zeit noch eine Monarchie waren? Ich bis vor kurzem auch nicht. In der Anden Stadt Cuenca habe ich den im Exil lebenden "König der Galapagos" getroffen.
Von dieser Begegnung werde ich Dir in ein paar Tagen erzählen, heute fahre ich weiter zum versteinerten Wald, meinem letzten Stop in einem ecuadorianischen Nationalpark, bevor ich mich auf den Grenzübertritt nach Peru vorbereite.
Klicke bald wieder auf den blue truck blog, dann erfährst Du was es mit der Monarchie auf den Inseln in sich hat.
Bis bald auf diesem Bildschirm!
Mittwoch, 17. April 2013
Verpasste Chance ein Dino Besitzer zu werden
Also Du reiselustiger Blogleser und Du abenteuergeile Blogleserin, die Chance hast' verpasst, der Dino ist weg.
Die blinden Passgiere hätt's glaube ich eh nicht dazugegeben |
Trotzdem wünsche ich Dir, ob hier als Mitreisende(r) auf dem blue truck blog oder auch ganz wirklich echt und auf eigene Faust viele schöne abenteuerliche und spannende Reisen.
Man kann nicht immer gewinnen oder keine Aussicht auf Aussicht
Also eigentlich hatte ich Glück, wenn da nicht diese Horde Teenager im National Park Podocarpus gecampt hätten, die mir dann die halbe Nacht den Schlaf raubten, dann wäre ich vermutlich nicht mit Gummistiefeln und Regenhose aufgebrochen, auf diese Wanderung. Wie nämlich da der Toyota nach dem Hochkraxeln auf der Dreckstrasse auf den kleinen Vorplatz des Refugio (ecuadorianische Version einer SAC Hütte) gerollt kam war da eine scheinbar nicht enden wollende Lawine von Teenagern die rumschwirrten, schrien, kicherten, kreischten oder vom Berg auf dem Wanderweg herunterkamen. Ob super-möchte-gern-sexy Girl mit figurbetonender, enganliegender Wanderhose und in die Talle geschnittener Windjacke und der Ray Ban Piloten Brille oder Bursche in Jeans und T-Shirt, eines war allen gemein, sie waren nass und dreckig. Sehr nass und sehr dreckig. Einige der besonders tussigen Teenage-Girls schauten so missmutig durch die Gegend, als wäre ihnen der Geldbeutel in die Latrine gefallen. Outdoor-Leben ist halt doch nix für Föhnfrisur, rote Lippen, Klebewimpern und Nailpolish. Der Lehrer oder Leiter sieht mit seinem kahlrasierten Schädel und den breiten Schultern zwar aus wie ein Ledernacken aus einem amerikanischen Kriegsfilm, er hält die Meute aber mit wenigen und bestimmten, nicht lauten Worten einigermassen in Schach.
Stunden später, eine Ladung Pasta mit Tomatensauce fand Zugang zu meinem Magen, ein paar Burschen die auf die Schulexkursion ohne Schlafsack losgezogen sind haben sich bei mir eine warme Jacke geborgt, die Kids haben alle ihre Zelte an irgendeinem halbwegs trockenen Ort aufgebaut, unter dem Vordach des Refugios, unter den Dächern der Picnic-Plätze. Ich liege im Bett, lese gerade die fast letzten Seiten von Kommissar Eschenbach's Aufklärung des Mordfalls an einem reichen Privat-Banker auf einem Züricher Golfplatz und eben sprengt sich der Hottinger in die Luft. Da höre ich draussen eine smarte, auf vertrauenswürdig geschaltete Stimme eines Burschen, der meint er würde schon mitkommen und Wache halten und mit seiner Taschenlampe leuchten, die Toilette sei ja jetzt so gruselig-dreckig (was auch tatsächlich stimmt, das einzige Töpfchen sieht nach den Besuchen all der Teenies echt nicht mehr sonderlich anmächelig aus) die könnten hübsche Chicas nicht mehr benützen, die Toilette, doppelt die Stimme nach, eine eher ein bisschen nach Mitläufer tönende Stimme eines zweiten Burschen bestätigt und meint er hätte auch ein Lampe. "Ja das hat mir gerade noch gefehlt, dass Du der bist der mir mit seiner Lampe zwischen die Schenkel zündet!" lacht die Stimme des schlagfertigen Mädchens und eine zweite Mädchenstimme doppelt forsch nach, sie sollen sich aus dem Staub machen, hier bräuchte keiner mit seiner Lampe zünden. Die Stimmen der Burschen scheinen murmelnd abzudrehen, während sich die Mädchenstimmen kichernd entfernen. Irgendwann wird das anhaltende Gekicher, Gequitsche und die prahlenden Stimmbruch-Stimmen zu einer immer wiederkehrenden Soundkulisse die mich mehr oder weniger sanft in Schlaf versetzt.
Früh krabble ich morgens aus dem Auto. Der National Park Ranger ist unterdessen mit seinem Suzuki Jeep aus dem Tal hochgefahren gekommen. Er begrüsst mich, fragt mich verständnisvoll ob ich dänn hätte schlafen können und hebt das Kinn leicht an Richtung der Jugendlichen die schon wieder mit einer höllischen Geräuschkulisse dran sind ihr dreckig-nasses Zeugs zusammenzuramschen. Das sei ja ein tolles Auto, müsse ich ihm dann noch zeigen, aber jetzt müsse er zusehen, dass die Studenten nicht alles vermüllt hinterliessen. Ich melde mich noch bei ihm ab, dass ich jetzt wandern gehe. "Nos vemos!" Wir sehen uns. Er winkt mir zu ich stapfe los, den Berg hoch.
Also nass ist ja eigentlich logisch, Nebelwald, das riecht ja schon irgendwie nach nass. Aber so nass, also Nebelwald schon ein bisschen untertrieben. Regenwald wäre da passend, nur schon als Vorname. Ich hoffe darauf, dass das Wetter besser wird bis ich oben auf dem Berg ankomme. Schon wie ich hochsteige, wird der Regen immer mehr. Den Kids und ihrer dreckigen Erscheinung am Vorabend sei dank, dass ich in Gummistiefeln, Regenhosen und bis zum Kinn zugezogener Regenjacke entsprechend gerüstet bin.
Beim ersten Aussichtspunkt angekommen werden sich meine Hoffnungen nicht bestätigen. Der Nebelwald macht seinem Namen alle Ehre. Während mir der Wind die Regentropfen ins Gesicht peitscht, gucke ich vom Mirador in, genau, Nebel, nichts als Nebel.
Ich gebe aber nicht auf, stapfe durch Schlamm und Pflotsch weiter über die Gratwanderung "Los Miradores" (die Aussichtspunktewanderung). Das Wetter wird keinen Deut besser, mit jeder Stunde die ich unterwegs bin regenet es mehr und mehr. Keine Aussicht auf Aussicht. Obwohl es noch immer steil bergauf geht, denke ich mir, dass ich schon mehr als die Hälfte der Wanderung hinter mir haben muss. Und ich stapfe trotzig weiter, glaube mir sicher zu sein das Vorwärts der kürzeste Weg zurück zum blue truck ist.
Regenkleider hin, Gummistiefel her, bis zum Schluss bin ich ordentlich durchnässt, dreckig und müde. Aber zufrieden komme ich wieder beim Refugio und bei meinem Toyota an. Die lärmende Teenagehorde ist weg. Es regnet wie aus Eimern. Ich parke den Wagen so, dass sich mein "Küchendach" direkt unter eines der Picnic-Plätzchen-Dächer schiebt, so habe ich ausreichend trockenen Platz meine dreckigen Klamotten auszuziehen. Nicht ganz umweltkonform lasse ich den Motor des Toyotas im Stand knurren, bald ist die Maschine warmgelaufen und heitzt den Wärmetauscher meiner "Oh my god" Dusche auf, wohltuend mischt sich das heisse Wasser mit dem kalten Regen, wie ich mich darunter stelle und alsbald in trockenen Kleidern im blue truck sitze. Das Klima im Toyota ähnelt dem Tropenhaus im Zürcher Zoo, so viel Feuchtigkeit geben all meine nassen Kleider ab, die ich überall irgendwo aufgehängt habe. So schnurrt der Wagen wieder die steile Strasse runter. Stunden später nagelt der Toyota durchs Tal. Ich blicke links hoch zum verhangenen Berg, auf dem ich den frühen Morgen und den ganzen Vormittag verbrachte. Ein prächtiges Bild mit einem wunderschönen Regenbogen. Manchmal ist die Aussicht von unten besser als vom Aussichtspunkt von ganz oben.
Noch am selben Nachmittag fahre ich runter nach Vilcabamba, wo das Wetter mild und trocken ist. Ich bin dankbar dafür. Ich klappe das nasse Hubdach hoch, öffne alle Türen und Fenster, das feuchtwarme Tropenklima verzieht sich alsbald aus meinen vier Wänden, die Kleider hängen im Wind und sind noch vor Einbruch der Dunkelheit trocken. Nach zwei Bierchen bin ich schon vor 21 Uhr im Bett, statt Teenager-Gequitsche gibts diese Nacht LKW Gebrumme von der nahen Strasse die in die Berge und rund 150 Kilometer weiter nach Peru führt. Todmüde wie ich bin wirken die vorbeiziehenden Trucks eher einschläfernd als störend. Auch am nächsten Morgen bleibt der Gipfel "meines" Berges verhangen.
Buchtipp: Der obenerwähnte Kriminalroman: Im Sommer Sterben von Michael Theurillat, List Verlag.
Dienstag, 16. April 2013
Schau mir in die Augen...
Warst Du in der letzten Zeit wieder Mal auf der Gesichter Foto Galerie?
Da gibt es viel fröhliches,...
...gefährliches,...
...schweinisches und...
...gruseliges zu sehen.
Klicke hier und guck in fast 260 Augenpaare die mir von Alaska bis nach Ecuador begegnet sind!
Samstag, 13. April 2013
Nimm Dir Zeit für Ecuador
Das Ende im unerwartet spannenden Ecuador naht für mich. Für Dich kann die Reise noch beliebig weiterlaufen. Reise mit mir durch Ecuador, steig auf Bergen, beobachte Vulkane oder campe am Pazifik HIER, in der neu gespiesenen Photo Galerie kannst Du all das erleben.
Stehst Du eher auf Wildlife? Dann flieg mit auf die Galapagos und fahre via Photografien für 8 Tage durch die Inselgruppe der Galapagos. HIER gehts los.
Ojos del Volcan: Übernachtungsplatz hoch über Baños, Ecuador
Auf meinem englischen blog gibt es die genauen Details und GPS Koordinaten zu einem kleinen, feinen Campingplatz hoch oben über Baños, einer popularen Touristen-Station in Ecuador. Unten in oder nahe der Stadt gibt es meines Wissens keine Möglichkeit zum campen. Ausserdem wirst Du von unten nie eine solche Aussicht geniessen können.
Klicke HIER und Du wirst direkt zum Ojos del Volcan Post auf dem englischen blue truck blog weitergeleitet. Dort erfährst Du alles, wie Du hinkommst, was es kostet, wer Dich erwartet.
Für eine Liste mit Übernachtungsplätzen, HIER oder links auf die Seite im Menü klicken. Dort gibt es auch Links zu Seiten die wesentlich mehr Übernachtungsplätze publizieren als ich hier.
Lass Rojelio und seine Familie von mir Grüssen, wenn Du es dort hinauf geschafft hast.
Fröhliches Campen!
Labels: Panamericana
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