Der fruchtig süsse Geruch erinnert mich an meine Kindheit, wenn meine Mutter in der Küche Konfitüre gekocht hat. Immer dann wenn wir von den netten Nachbarn wieder einmal unzählige Früchte bekommen hatten. So viele eben, dass wir die selbst als grosse Familie während der entsprechenden Saison nicht alle hätten verzehren können, zumal ja dann bei allen Nachbarn gleichzeitig die gleichen Früchte reif waren. Schwemme sozusagen. Also eben Konfitüre. Die war dann auch super lecker und wir Kinder mochten die ausgezeichnet, vielleicht nicht die bittere aus den kleinen roten Trübeli mit den vielen schwarzen Kernchen drin. Aber ganz generell schlemmten wir die Confi gerne. Am liebsten mochte ich die Aprikosen-Confi, die hatte wenn sie frisch gemacht war obendrauf so einen kleinen Schaum, mmmh, da bekomme ich fast Heimweh beim Schreiben.Trotzdem fanden wir diese Deals jeweils ein klein wenig aus dem Gleichgewicht, oft verdankte meine Mutter nämlich die Früchte mit einem Paket Glacé, damals gab's noch diese Karton-Pakte, eben diese dienten dann als Tauschmittel. Und so gerne wir der Nachbarn Früchte mochten und so lecker die Konfitüre schmeckte, so richtig verstanden hab ich das als Knirps nicht, dass ich der Nachbarn Früchte essen darf, während die Nachbarin "unser" Glacé schlemmt. Es gibt halt Dinge die man als Kind nicht versteht und wir bekamen ja auch immer mal wieder Glacé, so war das ja nicht. Lässt sich ja auch ausgezeichnet mit Fruchtverwertung kombinieren. Und rückblickend, wenn wir soviel Glacé verspeist hätten wie Früchte und Konfitüre, dann hätte ich vermutlich jetzt richtig US amerikanische Ausmasse.
Und nein, du kannst jetzt dann hier nicht demnächst blue truck Konfitüre on-line bestellen. So weit bin ich bis jetzt noch nicht gegangen, dass ich meine eigene Konfitüre koche. Nun eben, diese Baumtomaten, roh essen geht ja schlecht. Geschenktes schenkt man nicht weiter und Lebensmittel wegschmeissen geht schon gar nicht.
Aber eben - kein Mixer!
Aber ich krieg da schon meinen Baumtomatensaft, sag ich mir und bringe die Dinger auf die Schalchtbank, sprich Hackbrettchen. Kann man dem überhaupt Brettchen sagen wenn es aus Plastik ist? Ist ja egal, jeden falls geht es den Baumtomaten an den Kragen.
Mehr oder weniger fein gehackt kommen die Dinger in die Pfanne. Das nächste mal würde ich sie vorher noch schälen, aber man hat ja nie ausgelernt. Ein Schluck Wasser dazu, dass die Fruchtsuppe nicht gleich anbrennt.
Dann auf ganz kleinem Feuer, nicht weil ich ein Geizhals bin mit dem Kocherbenzin, sondern dass das nicht alles als ein verkohlter Früchte-Brikett endet,...
...köcheln lassen. Gelegentlich geb ich ein bisschen mehr Wasser dazu und stampfe und rühre wie wild mit meiner Holzkelle darin rum. "Was ist denn heute das Tages Menü?" fragt mich Pedro, einer der Besitzer des Campingplatzes wie ich da scheinbar endlos über meinem Kocher lehne.
Zum Schluss gibt alles so eine mehr oder weniger, eben nach Konfitüre riechende, flüssige Masse. Ich tropfe das Ding ab, deshalb eben besser geschält, weil die Fruchthautfetzen dann ständig die Löcher meines Abtropfdeckels verstopfen.
Alles schön abkühlen lassen und dann in blue truck Kühlschrank gerechte Fläschchen füllen, jetzt schlummert das Gebräu im Kühlschrank.
Ich wäre natürlich ein schlechter Fruchtsaft Mixer ohne Mixer, wenn ich nicht beim Abfüllen ein bisschen probiert hätte. Und ich muss schon jetzt gestehen, wo der Saft noch im Kühlschrank schlummert, Fehler Nummer zwei, nach dem Nichtschälen, ich hätte doch ein bisschen Zucker kaufen und beigeben sollen. Reichlich bitter das ganze Zeugs aber schmeckt schon fein fruchtig, aber bitter halt. Im Land von Zuckerrohr und Rum muss man vielleicht das Zeugs noch mit ein bisschen gebranntem Fruchtsaft strecken. So verarbeitet, eben gebrannt, hätte mein Vater sicher der Nachbarinnen Früchte noch besser gemocht, damals in den 70ern.
Na dann, e saftigs, Proscht und e Gruess i de Saftlade;o)!
AntwortenLöschenDanke Ursi, en Gruess zrugg us "the blue juice factory"
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