Sonntag, 28. August 2011

San Francisco













Unterwegs Richtung San Francisco

Highway 1

Highway 1

Highway 1

Highway 101 - Golden Gate Bridge

Velodiebe

Letzte Nacht haben mir Bastarde in San Francisco mein Velo geklaut. Mit einem massiven Bolzenschneider haben sie nicht nur das dicke Drahtseil mit dem das Velo gesichert war durchgezwickt sondern auch gleich die mehrere Milimeter dicke Aluminium-Halterung für die Gabel durchgebissen - Sauhünd!

alles was übrig blieb

Es war einmal...


Dienstag, 23. August 2011

Herzlichen Dank an meine Freunde von Jet Aviation Zürich und Markus & Gail!



Seit ich ein Teenager war träumte ich von einem dieser schwedischen Hochqualitätszelte von Hilleberg. Nie konnte ich mich aber durchringen den hohen Betrag für gerade mal 3 Kilogramm Zelt oder so auszugeben. In der Folge schlief ich auf all meinen Reisen mit Zelt, zwar auch gut, aber eben nicht in solch fantastischen Zelten wie diesem. Von meinen Freunden der Jet Aviation in Zürich habe ich zum Abschied einen Transa Gutschein erhalten, ergänzt von noch einem solchen von Markus & Gail zu meinem Geburtstag, leistete ich mir dieses absolute super Zelt.

VIELEN, VIELEN HERZLICHEN DANK! 



Während der blue truck in Vancouver in der Reparatur war ging es per Mietwagen und eben mit dem Hilleberg Nallo GT 2 in die Berge von Whistler zum Wandern. Das Zelt ist einfach der Hammer, die hohe Qualität und die vielen cleveren Details und dazu trotz des geringen Gewichtes diese riesige Apsis. Ich bin total happy damit. Nach über 30 Jahren Zelten schlafe ich nun dank Euch in dem Zelt von dem ich schon während meinen frühen Jahren im Zelt geträumt hatte.


Danke! 

Sonntag, 21. August 2011

Not without my Lemmon...

...übrigens, in die Kühlbox gucken wollte mir seit dem Typen im Nordosten an der US - kanadischen Grenze nie mehr einer.

Back in the USA

In Alaska hatte ich ja nicht so wirklich Glück mit einem dieser in ihre schwarze Uniformen gehüllten Immigration Officers, ich weiss nicht wirklich was es war, ob es seinem Nachnamen nach zu ahnen die französischen Vorfahren waren oder der Fact, dass er sein Leben wohl in einem furchtbaren Nest, das auch noch den sinnigen Namen "Chicken", trägt fristen muss. Auf jeden Fall schrie er in einem fort "you are abusing the system" - "you are abusing the system". Überhaupt keinen Gefallen fand er daran, dass ich in den vergangenen Monaten immer wieder in die USA ein- und ausgereist bin. Ich blieb ganz ruhig in meiner "Yes Sir" - "Of course officer" Mode. Was ihn anscheinend noch wilder werden liess. Dass ich es mir dazu auch noch leisten kann meinen Job an den Nagel zu hängen und für eine Weile einfach rumzureisen generierte dann noch viel mehr Fragen und als Resultat wohl bei ihm noch einen viel grösseren Frust. Die armen deutschen Mietwohnmobil-Touris die in der Schlange standen schlotterten schon in ihren Birkenstöcken und den von Kopf bis Fuss neuen Outdoorklamotten als sie sahen, was für ein garstiger Zeitgenosse da demnächst gierig nach ihren Pässen schnappen würde. 

Das Resultat meiner Bekanntschaft mit dem frustrierten Beamten war dann, dass ich nach eingehenden Verhandlungen doch wenigstens nochmal in die USA hereingelassen wurde, er mir aber die Gesamtdauer um von Alaska bis nach Mexico zu kommen auf drei Monate fixierte. Interessant an der ganzen Sache ist ja wirklich, dass egal was das entsprechende Gesetz sagt, die letzte Autorität beim entsprechenden Officer im Zollhäuschen an der Grenze zu den USA liegt. Nach etlichem Research auf der nicht gerade benutzerfreundlichen aber sehr umfangreichen Homepage der US Immigration bin ich nämlich überhaupt dazu gekommen so zu reisen, wie ich reiste. Aber eben, mit dem Risiko einen solchen Typen zu treffen. Und eben dieser wollte natürlich wenig davon wissen, was ich über die Immigration-Laws der USA wusste.

Unterdessen also schon wieder in den USA unterwegs habe ich noch knapp einen Monat Zeit um bis am 20. September dann im Süden Kalifornien's die USA zu verlassen und meinen Zentral-Amerika Teil in Mexico zu beginnen. 

Fantastisches Wetter begleitete uns die vergangenen Tage und die Wanderungen und Spaziergänge im Olympic National Park waren fantastisch. Vom Hochgebierge an die Küste und heute Vormittag noch in den Regenwald.




















the blue truck

Der blue truck ist wieder repariert. Vielen Dank für die netten Nachfragen. Der Schaden war ja wirklich und zum Glück gering und schlussendlich - Hauptsache niemandem ist was passiert. In Burnaby, BC, Kanada hat er auch sonst noch einige Arbeiten verpasst bekommen und rollt nun mit neuen Bremsklötzen und frischer Oelung in Motor, Getrieben und Achsen Richtung Süden.


Montag, 15. August 2011

Street Parade


Sicher wäre diese Anlage bestens geeignet für die Street Parade, es handelt sich dabei aber um die Boombox auf dem Feuerwehr Magazin von Seward, Alaska. Die schwarze Tröte verfügt sogar über einen eigenen kleinen Benzinmotor zum Betrieb falls der Strom ausfallen sollte. Das ganze ist Teil des Tsunami Warnsystems die Region im Ozean vor Alaska gehört zu den erdbebenaktivsten Gebieten der Welt.

Samstag, 13. August 2011

Frau Smart - nicht so smart!

Der blue truck ist eben von der Fähre gerollt, hat wieder "canadian mainland" unter dem Gummi und steuert auf dem Highway 1 den Exit zum Highway 99 an. Der Diesel knurrt auf, ich schalte noch auf der Ausfahrt in den Dritten runter, bremse gleichzeitig gucke im Spiegel ob ich vielleicht noch vor den vom anscheinend eben auf Grün geschalteten Lichtsignal heranbrausenden Wagen auf den 99er einschwenken könnte, keine Chance, der "wannabe Latin-Lover" Typ in der Pole-Position in seinem schneeweissen Range Rover Sport drückt dermassen auf die Tube als die Ampel auf Grün schaltet, dass die Haube des SUV nur bei den schnellen Schaltvorgängen des Automaten kurz absinkt, ich verlangsame, der blue truck schnurrt willig auf und die Drehzahl, jetzt im Zweiten Gang, kommt langsam runter auf Leerlauf-Niveau. Beinahe stehen wir, ich gucke in den Spiegel um mich im richtigen Moment in den dichten Verkehr des Highways 99 einzuordnen. - Pängbumtäsch - der blue truck macht einen kleinen Ruck nach vorne. "Oh Shit!!!" sagt Ursi, meine charmante Reisegefährtin, welche seit Anchorage mit im blue truck unterwegs ist. Ein kurzer Blick in den Spiegel gibt die verformte Front eines VW Jetta's zum Vorschein, mein Pannenblinker leuchtet schon nervös auf während ich den Wagen an den Strassenrand steuere, herausspringe und mich nach der Fahrerin des Jetta erkundige. Obwohl ihr Wagen äusserst mitgenommen aussieht, scheint sie, mal vom Schock abgesehen, o.k. zu sein. Sie trug die Gurten und der Airbag hielt sich zurück und ist nicht gekommen. Vom Schock kullern ihr ein paar Tränchen unter den mächtigen, Grossbildschirmen ähnelnden, Sonnenbrillen-Gläsern hervor. Während ich ihr aus ihrem Wagen helfe checken meine Blicke das Heck des blue truck ab. Nicht erfreulich, aber relativ gering ist der Schaden. Die Stosstange mit den Rücklichtern ist eingedrückt, die massive 6 Tonnen-Anhängerkupplung hat aber weiteren Schaden verhindert, dafür aber den Jetta arg in Verlegenheit gebracht.

Ein junges Mädchen mit iPod Stöpseln in den Ohren verdreht den Kopf nach unseren Autos und grinst schadenfreudig als ihr speckiger Körper, an ein Michelin Reifen-Männchen erinnernd, in mehreren Lagen schwabbelnd in einem knappen schwarzen Jersey Kleidchen an unseren Autos vorbeizieht. 


Die Dame lasse ich für einen Moment am Strassenrand ihren Atem fassen, ich lehne mich unter den Toyota, der Schaden ist tatsächlich schon fast erfreulich gering. Die Anhängersteckdose hängt in vielen Teilen, wie Corn-Flakes Flöckchen im Jogurt an den Kabeln, die Rücklichtgläser sind aber nicht kaputt, die Stosstange arg verformt aber die Carrosserie ist bis auf eine ganz kleine Beule in der Hecktüre nicht beschädigt. 

Wir tauschen Adressen, bleiben noch eine Weile bei der Dame die sinnigerweise Ms. Smart heisst, ich erkundige mich wie es für sie weitergehe, ziehe mir Handschuhe an und versuche den total eingedrückten Kotflügel ihres Jetta’s rauszuziehen. Das Rad würde wieder frei drehen, aber der Kühler hängt aus seinen Aufhängungen gerissen wenige Zentimeter über der Strasse, Scheinwerfer, Blinker und Stosstange liegen in vielen kleinen Teilen verteilt auf der Strasse, ich rate ihr einen Abschleppdienst zu rufen. "You are sure, I can not drive it?" Ich verneine, dies tut nach einem Telefongespräch welches sie führt auch ihr Ehemann. Sie ruft den Abschleppdienst an. Zur moralischen Unterstützung verbleiben wir noch eine Viertelstunde oder so mit ihr  am Strassenrand. Adressen sind ausgetauscht, wir einigen uns das ganze ohne Polizei über die Bühne zu bringen. Ein Check zeigt, dass am Toyota links das Brems- und Standlicht nicht mehr funktionieren, rechts ist alles noch o.k. und die Blinker sind funktionsfähig. Wir verabschieden uns von Frau Smart und ziehen von dannen. Montag wird der blue truck neue Bekanntschaften machen, mit einer Garage in Vancouver, BC.  

Donnerstag, 11. August 2011

Luftangriff über dem Johnson Lake


Wunderschön, friedlich und ruhig sollten meine zwei Tage am kleinen und warmen Johnson Lake auf der Kenai Halbinsel Alaskas sein. – Doch dann ein bedrohlicher Angriff aus der Luft.


Mittlerweile baue ich mein Kajak in rund 45 Minuten zusammen, wenig später steche ich in den flachen, warmen See. Die Form einer gigantischen 8 hat der See, mit dem oberen Kreis wesentlich kleiner als dem unteren, an eben diesem liegt mein Camp. Nur wenig breiter als ein Meter ist die Durchfahrt zwischen wunderbaren und dichten Seerosen hin zum grösseren Teil des Sees. Der See ist ruhig, kaum Wind, das Wasser klar, meist kann ich bis auf den Grund sehen. Das Paddeln durch die Enge Passage geht ohne Strömung und ohne Wind wunderbar leicht von der Hand und die kleinen Wellen zischen leise während sich das Kajak den Weg durch das, einem Spiegel gleich, ruhig liegenden Wassers schneidet. Der grössere Teil des Gewässers ist ein wenig unruhiger, kleine Wellen schäumen auf, zwei kleine Boote schaukeln weiter südlich vor mir, Fischer versuchen ihr Glück. Quer über den See paddle ich, dem Drift den nun das Boot durch den Wind entwickelt trotzend. Kurz bevor ich das südwestliche Ufer des Sees erreichen würde drehe ich ab, ich will die Fischer in ihrem kleinen Elektromotorboot nicht zu stören. Der wilden und verwachsenen Uferlandschaft entlang paddle ich langsam und gemütlich, lasse mich gelegentlich nur vom Rückenwind treiben und beobachte Bäume, Pflanzen, Tiere.



Ein Frosch springt von einem grossen, schwimmenden Seerosenblatt auf das nächste, bevor er sich kopfvoran ins Wasser stürzt. Seine Augen spiegeln sich im dunkeln Blau des Sees, sie scheinen wie losgelöst von jedem Körper alleine über der Wasseroberfläche zu hängen. Mit meinem ersten Paddelschlag nach dem ich ihn entdeckt hatte, taucht er ab und verschwindet unter Wasser im Gewirr des Seegrases und der Wurzeln der Seerosen. 

Wie weisse Früchte hängen Seeschwalben auf den Bäumen, einmal ganz still, dann wieder laut kreischend fliegen sie auf und verschwinden im Dickicht nahe dem Boden. Eine kleine Gruppe versammelt sich plötzlich hoch oben über mir, immer kreischend halten sie ihre Köpfe schräge um mich mit ihren schwarzen Kugelaugen im Fluge von oben zu beobachten. Unvermittelt begeben sich mehrere von ihnen laut kreischend in den Sturzflug um mit hoher Geschwindigkeit in die Tiefe zu sausen, lauthals kreischend drehen sie ab und fliegen mit hoher Geschwindigkeit direkt auf mich zu um, vielleicht einen Meter, vor meinem Kopf und Oberkörper abzudrehen, erneut in die Lüfte zu steigen und ihren Angriff zu wiederholen. Hitchcock`s  „The Birds“ geht mir durch den Kopf wenn ich buchstäblich Auge in Auge bin mit den schwarzen von einem kleinen gelben Kreis umrandeten grimmigen Augen. 



Einem zum Tanken und Aufmunitionieren stoppenden Kampfjet gleich setzt sich der eine oder andere der Luftjäger in meiner Nähe auf ein grosses Seerosenblatt um wenig später erneut in die Höhen zu schweben und sich wieder und wieder mit grossem Lärm auf mich zu stürzen. Ich vermute, dass ich auf meiner Paddeltour zu nahe an den Brutplatz der Vögel geraten bin, ich kann mir kaum vorstellen, dass sie es sonst derart mutig mit mir aufnehmen würden. Für einen Moment halte ich inne, paddle nicht, bewege mich kaum, beobachte die Szene und hoffe die Tiere würden sich so ein wenig beruhigen. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein und die Bäume am Ufer entleeren sich sichtlich und der Schwarm über mir wird grösser und grösser, mehr und mehr der kreischenden Tierchen setzen zum Sturzflug über mir an. Interessanterweise konzentrieren sich sämtliche Angriffe auf entweder frontal oder von der Seite, nie von hinten. Gentlemen Birds? Meinem gescheiterten Versuch mit Ruhe und Stillhalten beruhigend auf die Tiere zu wirken entgegne ich mit schnellem Paddelschlag um mich in kürzester Zeit weit möglichst vom Ufer und ihrer möglichen Brutstätte zu entfernen. Schliesslich sollen sie sich doch besser um ihre Brut kümmern und wirkliche und echte Bedrohungen von ihren Kleinen fernhalten statt mir ein Luftkampf-Spektakel zu bieten. Die Wellen spritzen über mein Kajak, noch während vielleicht 50 oder 100 Metern halten die gut koordinierten Angriffe an, werden dann weniger und weniger und schon bald zischen die letzen grimmigen Augen vor mir weg und ich steure mein kleines Boot zurück Richtung der Passage in den anderen Teil des Sees, zurück zu meinem Camp.


Später lese ich über die Vögel, dass sie bis zu 34‘000 Flugkilometer auf ihrer jährlichen Reise von südlichsten, antarktischen Gefilden, über gute Nahrung bietende Gebiete in Süd- und Zentralamerika, bis hoch hinauf nach Alaska und nach dem Brüten und dem kurzen, nahrungsreichen Sommer hier auch noch wieder zurück gen Süden zurücklegen.