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Sonntag, 30. Juni 2013

Mountainbiking in Alaska: Heute vor 2 Jahren 30. Juni 2011


"You wanna be sure to make lots of noise: Sing, shout, scream, we do have a lot of bears that might be surprised by your fast approach" 

"Sei sicher, dass Du viel Lärm machst, singe, rufe, schreie, unsere Bären werden über Dein rasches Herankommen überrascht sein" das sagte mir die mollige, rotbackige, fröhliche National Park Rangerin in ihrer gut ausgefüllten Uniform mit dem "Pfadihut" als ich mir die Bewilligung für die Fahrt zum Gletscher holte. Mein Velo hatte ich ausgerüstet: Bärenglocke am Lenker, Bärenspray am Rahmen. Wer mich kennt weiss, mein Gesang  würde nicht nur Bären verscheuchen, da würden selbst versteinerte Dinosaurier oder ein im Gletscher schlafender alaskischer Ötzi vor Schreck erwachen. Bär hat mich keiner gepackt, dafür fast genau zwei Monate später ein Dieb mein Mountainbike in San Francisco. 



Freitag, 22. März 2013

Alaska vom Äquator aus gesehen


Längst bin ich nicht mehr am Polarkreis in Alaska bei 66°33' sondern fast ziemlich genau auf dem Äquator auf 00°00'. Und trotzdem gibt's jetzt Bilder von Alaska. 

Also hallo?!


Und bevor Du jetzt Deinen alten Schulatlas rausholst oder anfängst besorgt an Deinem Globus zu drehen, so geht das: Ich habe während dieser Reise so viele Photos geschossen, dass ich ob all dem Photos schiessen fast gar nicht zum Photos sortieren, geschweige denn auf dem Web-Server speichern gekommen bin und so schicke ich Dir die "neusten" Photos von Alaska direkt vom Äquator. 

Viel Vergnügen!

HIER geht es direkt zur Alaska Photo-Galerie. 

Montag, 19. November 2012

Aus Südamerika über den Polarkreis!

Der sollte doch demnächst über den Äquator schreiben und nicht vom Polarkreis. Recht hast! Aber Aufholjagd! Das ist was ich grad mach, Bildersortier-Aufholdjagd. Und nun sind endlich die ersten Bilder nach denen mich so viele wieder und wieder gefragt haben in der Alaska Photo Galerie. In den kommenden Tagen werden noch viele dazu kommen. Für die ersten, vor allem von der Fahrt auf dem beinahe 700 Kilometer langen Dalton Highway an den nördlichsten Punkt meiner Reise, Deadhorse, weit über dem Polarkreis, wo die Temperaturen auch im Sommer bei Sonnenschein nur so um die 8 - 12°C errreichen, kannst Du jetzt hier klicken. Prudhoe Bay ist der nördlichste per Auto erfahrbare Ort des Kontinents. Leider ist der Weg ganz an die Küste seit den Anschlägen von 911 nicht mehr auf eigenen Rädern zu bewerkstelligen. Umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen schliessen die Ölfelder vor dem Zugang von Privatpersonen ab. Zu gross die Angst, dass die so wichtigen Ölfelder im hohen Norden einem Anschlag zum Opfer fallen könnten. Zusammen mit Canadas Dempster Highway, die Photos kannst Du in der Yukon Photo Galerie anschauen, ist der Dalton Highway die einzige Strasse Nordamerikas, die über den Polarkreis führt. 


Viele wunderbar einsame Kilometer...

...weit über den Polarkreis hinweg...

...bis zum absolut nördlichsten Punkt meiner Reise.

Auch sonst sind zahlreiche Photo Galerien mit neuen Photos gefüttert. Ein Besüchlein lohnt sich. 

Viel Spass!

Samstag, 27. Oktober 2012

Plastik im Magen


Bestimmt hast Du auch schon über die Plastik-Inseln, welche auf unseren Ozeanen schwimmen sollen gelesen. Ob jene medienträchtigen Berichte über effektive Inseln mit Grössenvergleichen die von der grösse des US-Staates Texas bis zu ganz Europa hingehen stimmen wage ich zu bezweifeln, ich bin der Überzeugung, dass man eine solche schwimmende Insel auf Satelliten-Photos als solche erkennen könnte. Vielmehr schliesse ich mich der These des sich laufend in Kleinstteile zerkleinernden treibenden Plastikmülls an. Ein gigantischer Brei von sich zersetzenden Plastiks. Und eines kann ich nach meinen zwei Jahren Reisen die mich entlang der Strände und Küsten des Atlantiks, des Pazifiks, des Golfs von Mexico, des Golfs von Kalifornien und des Golfs von Alaska sowie in die Karibik führte beweisen. Die Strände sind voll von Müll, Plastikmüll im speziellen. Entsprechend kann ich mir gar nichts anderes vorstellen als dass der Plastikmüll sich binnen relativ kurzer Zeit durch Wellen, Gezeiten und Kollisionen zu kleinen und kleinsten Teilen zersetzt, die ihrerseits wieder in die Nahrungskette der Tiere gelangen und in der Folge in die unsere.


In der neuen Photo Galerie "Found at the Beach" kannst Du Dich überzeugen was da alles so im Meer treibt, am Strand angeschwemmt wird und schlussendlich, vielleicht in Deinem Magen landet. - En Guetä!


Willst Du mehr zum Thema wissen? Besuche die Austellung "Endstation Meer - das Plastikmüll Projekt" in Zürich, Hamburg oder einer der Tournee-Stationen. Hier kannst Du lesen was die NZZ zum Projekt schreibt. Oder Du kannst das Projekt der ZHDK auf facebook verfolgen. Lies zum Beispiel im NZZ Archiv von einem neu entdeckten Kontinenten oder den Artikel 46'0000 Plastikteile auf einen Quadratkilometer in der on-line Ausgabe von "Die Welt". Ein anderer Artikel in der NZZ berichtet über den Künstler Chris Jordan der das Thema der ganz kleinen und alltäglichen Umweltsünden künstlerisch zu nachdenklichen Projekten aufarbeitet. Oder informiere Dich was Wikipedia zum Thema meldet. Süddeutsche.de berichtet über Plastik im Magen. Und hier geht's direkt zum Report der Vereinten Nationen: UNEP.


So, jetzt fragst Du Dich was der da den ganzen Müll fotografiert und dann noch grosskotzig was in seinem Blog schreibt. Der würde besser den Müll einsammeln. Recht hast! Nicht immer aber ab und zu habe ich einen Versuch gemacht, nach wenigen Minuten hatte ich aber mehr Plastikmüll-Mülltaschen gefüllt als ich tragen konnte oder mehr Müll an einem Haufen zusammengetragen als ich im blue truck mitnehmen und irgendwo hätte entsorgen können. - Traurig.



Eine Lösung hab' ich Dir nicht. Was ich Dir rate ist, überleg Dir jedesmal wenn Du eine Plastiktasche angeboten bekommst: Brauch ich die wirklich? Muss es am Grillfest Plastikteller und Plastikbesteck geben? Gibt es Deinen Drink auch in einer einfacher rezyklierbaren Glasflasche? In den meisten Ländern in denen ich unterwegs war, selbst in den USA wird der Abfall nicht oder nur teilweise verbrannt sondern vielmehr in Deponien entsorgt. Das Risiko, dass der Plastikmüll so von Wind und Wasser davongetragen und schlussendlich eben doch wieder im Meer landet ist entsprechend gross. Geschätzte 80% des Plastiks in den Ozeanen stammt vom Fest- und Binnenland und ist nicht ursprünglich im Meer entsorgt worden. Nur wenn wir die gesamte Menge an Plastikmüll reduzieren, können wir auch dem Plastik in unserem Magen vorbeugen. 



Danke, dass Du mithilfst!







Montag, 15. August 2011

Street Parade


Sicher wäre diese Anlage bestens geeignet für die Street Parade, es handelt sich dabei aber um die Boombox auf dem Feuerwehr Magazin von Seward, Alaska. Die schwarze Tröte verfügt sogar über einen eigenen kleinen Benzinmotor zum Betrieb falls der Strom ausfallen sollte. Das ganze ist Teil des Tsunami Warnsystems die Region im Ozean vor Alaska gehört zu den erdbebenaktivsten Gebieten der Welt.

Donnerstag, 11. August 2011

Luftangriff über dem Johnson Lake


Wunderschön, friedlich und ruhig sollten meine zwei Tage am kleinen und warmen Johnson Lake auf der Kenai Halbinsel Alaskas sein. – Doch dann ein bedrohlicher Angriff aus der Luft.


Mittlerweile baue ich mein Kajak in rund 45 Minuten zusammen, wenig später steche ich in den flachen, warmen See. Die Form einer gigantischen 8 hat der See, mit dem oberen Kreis wesentlich kleiner als dem unteren, an eben diesem liegt mein Camp. Nur wenig breiter als ein Meter ist die Durchfahrt zwischen wunderbaren und dichten Seerosen hin zum grösseren Teil des Sees. Der See ist ruhig, kaum Wind, das Wasser klar, meist kann ich bis auf den Grund sehen. Das Paddeln durch die Enge Passage geht ohne Strömung und ohne Wind wunderbar leicht von der Hand und die kleinen Wellen zischen leise während sich das Kajak den Weg durch das, einem Spiegel gleich, ruhig liegenden Wassers schneidet. Der grössere Teil des Gewässers ist ein wenig unruhiger, kleine Wellen schäumen auf, zwei kleine Boote schaukeln weiter südlich vor mir, Fischer versuchen ihr Glück. Quer über den See paddle ich, dem Drift den nun das Boot durch den Wind entwickelt trotzend. Kurz bevor ich das südwestliche Ufer des Sees erreichen würde drehe ich ab, ich will die Fischer in ihrem kleinen Elektromotorboot nicht zu stören. Der wilden und verwachsenen Uferlandschaft entlang paddle ich langsam und gemütlich, lasse mich gelegentlich nur vom Rückenwind treiben und beobachte Bäume, Pflanzen, Tiere.



Ein Frosch springt von einem grossen, schwimmenden Seerosenblatt auf das nächste, bevor er sich kopfvoran ins Wasser stürzt. Seine Augen spiegeln sich im dunkeln Blau des Sees, sie scheinen wie losgelöst von jedem Körper alleine über der Wasseroberfläche zu hängen. Mit meinem ersten Paddelschlag nach dem ich ihn entdeckt hatte, taucht er ab und verschwindet unter Wasser im Gewirr des Seegrases und der Wurzeln der Seerosen. 

Wie weisse Früchte hängen Seeschwalben auf den Bäumen, einmal ganz still, dann wieder laut kreischend fliegen sie auf und verschwinden im Dickicht nahe dem Boden. Eine kleine Gruppe versammelt sich plötzlich hoch oben über mir, immer kreischend halten sie ihre Köpfe schräge um mich mit ihren schwarzen Kugelaugen im Fluge von oben zu beobachten. Unvermittelt begeben sich mehrere von ihnen laut kreischend in den Sturzflug um mit hoher Geschwindigkeit in die Tiefe zu sausen, lauthals kreischend drehen sie ab und fliegen mit hoher Geschwindigkeit direkt auf mich zu um, vielleicht einen Meter, vor meinem Kopf und Oberkörper abzudrehen, erneut in die Lüfte zu steigen und ihren Angriff zu wiederholen. Hitchcock`s  „The Birds“ geht mir durch den Kopf wenn ich buchstäblich Auge in Auge bin mit den schwarzen von einem kleinen gelben Kreis umrandeten grimmigen Augen. 



Einem zum Tanken und Aufmunitionieren stoppenden Kampfjet gleich setzt sich der eine oder andere der Luftjäger in meiner Nähe auf ein grosses Seerosenblatt um wenig später erneut in die Höhen zu schweben und sich wieder und wieder mit grossem Lärm auf mich zu stürzen. Ich vermute, dass ich auf meiner Paddeltour zu nahe an den Brutplatz der Vögel geraten bin, ich kann mir kaum vorstellen, dass sie es sonst derart mutig mit mir aufnehmen würden. Für einen Moment halte ich inne, paddle nicht, bewege mich kaum, beobachte die Szene und hoffe die Tiere würden sich so ein wenig beruhigen. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein und die Bäume am Ufer entleeren sich sichtlich und der Schwarm über mir wird grösser und grösser, mehr und mehr der kreischenden Tierchen setzen zum Sturzflug über mir an. Interessanterweise konzentrieren sich sämtliche Angriffe auf entweder frontal oder von der Seite, nie von hinten. Gentlemen Birds? Meinem gescheiterten Versuch mit Ruhe und Stillhalten beruhigend auf die Tiere zu wirken entgegne ich mit schnellem Paddelschlag um mich in kürzester Zeit weit möglichst vom Ufer und ihrer möglichen Brutstätte zu entfernen. Schliesslich sollen sie sich doch besser um ihre Brut kümmern und wirkliche und echte Bedrohungen von ihren Kleinen fernhalten statt mir ein Luftkampf-Spektakel zu bieten. Die Wellen spritzen über mein Kajak, noch während vielleicht 50 oder 100 Metern halten die gut koordinierten Angriffe an, werden dann weniger und weniger und schon bald zischen die letzen grimmigen Augen vor mir weg und ich steure mein kleines Boot zurück Richtung der Passage in den anderen Teil des Sees, zurück zu meinem Camp.


Später lese ich über die Vögel, dass sie bis zu 34‘000 Flugkilometer auf ihrer jährlichen Reise von südlichsten, antarktischen Gefilden, über gute Nahrung bietende Gebiete in Süd- und Zentralamerika, bis hoch hinauf nach Alaska und nach dem Brüten und dem kurzen, nahrungsreichen Sommer hier auch noch wieder zurück gen Süden zurücklegen.  


Sonntag, 31. Juli 2011

Der Lachs ist noch nicht da


Nicht nur ich hoffte auf mehr Lachse am Salmon Creek oberhalb von Hyder. Auch dieser Fischer ging an diesem Tag leer aus. Der Sommer im Norden war zu kalt und  regnerisch und so sind die Konditionen für die Lachse noch nicht optimal, die Flüsse zu kalt. Die meisten sind noch im Pazifik oder tummeln sich in den Flussmündungen. Ansonsten hätte es um diese Jahreszeit buchstäblich mehr Fisch als Wasser und Bären und Adler würden sich hier ein Stelldichein im Fisch-Restaurant geben. Dieser zottige Grizzly versuchte sich aber trotzdem an den wenigen mutigen Lachsen, die schon jetzt stromaufwärts schwammen. Weder er noch der kreisende Weisskopfadler waren aber an diesem Abend erfolgreich. 


Freitag, 22. Juli 2011

Alaskan Whales

Alaska ist wunderbar um Tiere die wir nur aus Büchern, Filmen oder aus dem Zoo kennen zu beobachten. Etwas vom Eindrücklichsten ist das beobachten von Walen. 

Die Schwertwale sind sehr sozial, ihre häufigste Lebensform ist die sogenannte Familie in der Mutterlinie. Dabei bleiben die Jungen einer Mutter über verschiedene Generationen bzw. Jahrgänge beisammen und formen so eine Gruppe. Vermutlich auch bei dieser Gruppe hier der Fall. Die Schwertwale oder Orcas sind Fleischfresser und sehr gute Jäger. Bisweilen jagen sie koordiniert in der Gruppe. Selten greifen sie sogar die viel grösseren, schwerfälligen Buckelwale an. Bei den Schwertwalen gibt es mindestens zwei verschiedene Typen, ob das auch wirklich verschiedene Arten sind, darüber sind sich auch die Meeresbiologen und -forscher noch nicht wirklich einig. Auf jeden Fall gibt es die stationären Gruppen, in den selben Gewässern und Regionen herumziehend, wie vermutlich jene die ich beobachten durfte. Dann gibt es solche die wie zum Beispiel auch die Buckelwale weite Reisen machen und durch den Winter an Orte wie Hawaii ziehen und für den Sommer wieder hier in den nahrungsreichen Norden wandern.

Schwertwale oder Orcas 
Schwertwale oder Orcas

Schwertwale oder Orcas

Schwertwale oder Orcas
Die Buckelwale sind sehr imposante grosse Tiere, die meist alleine oder eine Mutter mit einem Jungen an der Seite unterwegs sind. Diese tonnenschweren Meeressäuger kommen hier in den Norden um sich für die mageren Sommermonate vollzufressen. Hier ist das Meer voller Plankton und kleiner Fische, die Buckelwale filtern diese Nahrung in ihrem Mund aus riesigen Mengen Wasser, die ihnen den Mund spült. Für die lange Reise in warme Gewässer, wenn es hier Winter wird, müssen sie sich dick und satt fressen. Sex-Touristen, sozusagen: Richtig Lust bekommen die aber erst in wärmeren Gewässern und reisen so für Sex viele, viele Meilen eben zum Beispiel nach Hawaii, wo sie sich paaren. In den wärmeren Gewässern hat es aber im Verhältnis viel weniger Nahrung für die riesen Tiere und so kommen sie dann viel schlänker wieder im Norden an. Ausgewachsen werden die Buckelwale bis 15 Meter lang. Wenn sie übermütig sind können sie auch aus dem Wasser springen, konnte ich leider noch nicht erleben. Aber auch wenn sie nur einen kleinen Teil ihres riesigen Körpers zeigen oder vor längerem tieferen Abtauchen ihre mächtige Schwanzflosse in die Luft strecken, ist es ein fantastisches Spektakel die Tiere zu erleben.


Buckelwal

Buckelwal

Buckelwal

Buckelwal

Buckelwal

Buckelwal

Buckelwal

Buckelwal

Buckelwal

Buckelwal

Ooops... dieses Bild gehört wohl nicht zu den Walen. Oder doch?




Dienstag, 19. Juli 2011

Scheinwerfer kaputt...

Kein Problem, Mama hat noch Alufolie in der Küche und Papa ein Stück Plexiglas in der Garage.

Samstag, 16. Juli 2011

Ein Magic Ball – macht mich happy

Nadja, Marcel und ich sitzen im Vistors Center im Denali National Park. Wir sind unterwegs auf unserer Bus Tour zum Wonder Lake. Für die Mittagszeit gönnt man uns eine Pause vom endlos brabbelnden Bus-Chauffeur-Tour-Guide. Noch spät letzte Nacht hat uns Nadja feine Sandwiches zubereitet die unterdessen ihren Weg in unsere Bäuche gefunden haben. Wir sitzen auf einem Bänklein plötzlich spaziert ein kleines indisches Mädchen, dick eingepackt in eine pinke Windjacke mit Lilla Müsterchen vor uns vorbei. An ihren Handgelenken baumeln kleine violette Fausthandschuhe. „Hoi“ sage ich, als sie vor uns stehen bleibt. „Hello“ sagt sie und guckt mich mit ihren grossen, hübschen, dunklen Augen an. Ich beuge mich etwas vor und erkundige mich, was sie denn da halte als ich sehe wie sie einen kleinen Tannzapfen wieder und wieder in ihrem Händchen dreht, die andere Hand fest geschlossen, etwas mir noch unbekanntes beschützend verborgen haltend. „Look feel it, it’s all soft“ sie streichelt fein über den kleinen Tannzapfen und gibt ihn mir in die Hand. Tatsächlich vom stundenlang in den kleinen Händen rumgedrückt werden ist der Tannzapfen weich wie eine Entenfeder. „Oh yeah, it is really soft“ und ich lege ihn ihr wieder ins rechte Händchen. Jetzt streckt sie mir ihre linke flache Hand hin und präsentiert einen unsymmetrisch geformten runden Ball aus Kerzenwachs. „This is a magic ball“ ein magischer Ball erklärt das kaum vier Jahre junge Mädchen und guckt mir tief in die Augen. „When you hold it, you will be all happy.“ Wenn Du diesen Ball fest hältst, wirst Du ganz glücklich, versichert sie mir und umschliesst den Magic Ball mit ihren kleinen, dunklen Fingern. „Do You wanna hold it too?“ Möchtest Du ihn auch halten fragt sie mich – “oh yes, I would love to” sehr gerne, sage ich und strecke meine flache rechte Hand hin. Vorsichtig legt das Mädchen den von ihren Händen warme und mit ihren vielen kleinen Fingerabdrücken verzierte Magic Ball in meine Handfläche und schliesst ihn meine Finger drückend in meiner Faust ein. „Do you feel it? Now you are all happy“ spürst Du es, fragt sie und beantwortet ihre Frage gleich selbst, jetzt bist du ganz glücklich! Ich bedanke mich, der Magic Ball findet wieder zurück in ihr kleines Händchen und in die Gesellschaft des eigenartig weichen Tannzapfens, das herzige kleine Mädchen mit den grossen dunklen Augen zieht von dannen und schliesst sich ihrer Gruppe von Erwachsenen an.

I am happy.



It wasn't Harry! - When the blue truck met Sally



Also in die Sally hat sich der blue truck fast ein bisschen verguckt. Aber er respektiert natürlich die zweifellos feste Verbindung zwischen Rock und Sally. Und selbst wenn Rock die Sally mal ein bisschen alleine lässt, der blue truck hätte nicht das Zeugs sie abzuschleppen. Fehlt ihm eine gemütliche Pick-Up Brücke um mit Sally anzubandeln. Also - auch wenn sie im gefiele, es bleibt bei 'ner Freundschaft.

In einem sind sich Rock und der blue truck einig: Sally rocks! - Manchmal sind Freundschaften besser als Liebschaften. 

Auf das Sally und Rock, Euch, liebe Nadja und lieber Marcel, noch viele Meilen sicher, gesund und unfallfrei über die Strassen Alaska's, Canada's und der USA begleiten möge. 

Good Luck!

Heisse Quellen - coole Freunde! Ich treffe Nadja & Marcel


Nadja, Marcel und ihre Sally

Fantastisch gesellige Tage, wunderbares Essen und ganz liebe neue Freunde stehen mir, nichts ahnend, bevor als ich an jenem regnerischen Juni Tag auf den Campground der Chena Hot Springs Kurve. Nach einer kurzen Tour mit dem Mountainbike bastle ich mir etwas zu Mittag, als mich plötzlich Nadja ganz fröhlich vom Strässchen grüsst. Ein kurzer Schwatz, fertig kochen Essen und schon sitzen wir dem Wind & Wetter trotzend bei Nadja & Marcel Bier trinkend unter dem Vordach. Alsbald wird es ungemütlich frisch, wir zügeln hinein und ich geniesse die wohlige Gemütlichkeit von Sally zum ersten Mal. Sally ist die Freundin von Rock, Rock ist das Zugpferd oder der Stier? Ein wunderprächtig brubbelnder, bisweilen schreiender Dodge Ram V8 Pick-Up Truck. Sally ist ein kleiner, mit allem Nötigen ausgestatten Wohn-Sattelauflieger. Das zu Hause von Nadja und Marcel.

Ist das gemütlich! So in einer richtigen Sitzgruppe einander vis à vis zu sitzen. Wir werden gar nicht mehr fertig mit unseren Geschichten vom Reisen, von zu Hause aus der Schweiz, was Nadja & Marcel angetrieben hat diese Reise zu machen und was für mich der Auslöser war. Gespannt verfolge ich ihre Erzählungen zu den Erfahrungen in Zentral Amerika, die Geschichte als sich Campo, der lange treue Gefährte von Sally, der schon aus der Schweiz mitreiste, eines Motorschadens wegen scheiden liess. Wie sich Sally schnell in den amerikanischen Macho Rock verknallt hat und sich jetzt gerne mit dem kräftigen V8 Drehmoment über die Hügel bugsieren lässt. Sally liess sich sogar noch die Beine verlängern und hat ein höheres Fahrwerk bekommen damit sie mit Rock auf derselben Höhe liegt. Welchem Girl würden ein bisschen längere Beine nicht gefallen?

Es ist früh am Morgen, als ich mit viel Bier und Wein Intus wieder zu meinem blue truck torkle. Die nächsten Tage reisen wir gemeinsam, nicht ganz aber wir verabreden uns immer mal wieder an einem Fix Punkt und treffen uns so wieder in Fairbanks, wo wir bei Wal-Mart campieren, im Denali wo wir uns beim Visitors Center treffen und am nächsten Tag, gemeinsam  - Rock sei Dank, dass es auch gemeinsam wurde, ich bin nämlich ohne das am Vortag gebuchte Ticket in der Tasche losgezogen, durfte dann aber Rock ausleihen um zum Campground zurück zu düsen um mein Ticket zu holen, Nadja hat meine Misere dem Tourbus-Driver beigebracht und mit wenigen Minuten Verspätung aber mit mir im Bauch donnert der Bus los in den National Park - eine Tour zum Wonder Lake. Der Driver plaudert ohne Ende, uns wäre lieber wir könnten ein bisschen öfter dem Surren des Heizgebläses zu hören als dem endlos plaudernden Piloten. Es ist ein kalter, regnerischer, grauer Tag. Am Abend essen wir gemeinsam im Restaurant. Und Trinken gemeinsam noch einen Espresso und einen Grappa in der gemütlichen Sally.

Nadja & Marcel gehen am folgenden Tag noch Huskies gucken, ich ziehe los Richtung Süden um kurz danach dann den Denali Highway Richtung Osten zu fahren. Eigentlich bin ich mir zu diesem Zeitpunkt sicher, dass wir uns mit den relativ wenigen Strassen in Alaska nochmals spontan treffen werden. Ob das wirklich wird – ich zweifle aber hoffe. Die gute Gesellschaft, die geselligen langen, alkoholschwangeren Abende in der gemütlichen Geborgenheit von Sally fehlen mir die nächsten paar Tage ein bisschen. Mit meinem Schwenker nach Osten und dann nach Valdez habe ich wo möglich die Chance Nadja & Marcel bald wieder zu treffen vermasselt. Schade. Aber sowieso freue ich mich irgendwann, irgendwo die beiden wieder zu treffen. Weit mehr als feines Essen, gutes Trinken und das Reisen haben diese neue Bekanntschaft zur Freundschaft werden lassen.