Bestimmt hast Du auch schon über die Plastik-Inseln, welche auf unseren Ozeanen schwimmen sollen gelesen. Ob jene medienträchtigen Berichte über effektive Inseln mit Grössenvergleichen die von der grösse des US-Staates Texas bis zu ganz Europa hingehen stimmen wage ich zu bezweifeln, ich bin der Überzeugung, dass man eine solche schwimmende Insel auf Satelliten-Photos als solche erkennen könnte. Vielmehr schliesse ich mich der These des sich laufend in Kleinstteile zerkleinernden treibenden Plastikmülls an. Ein gigantischer Brei von sich zersetzenden Plastiks. Und eines kann ich nach meinen zwei Jahren Reisen die mich entlang der Strände und Küsten des Atlantiks, des Pazifiks, des Golfs von Mexico, des Golfs von Kalifornien und des Golfs von Alaska sowie in die Karibik führte beweisen. Die Strände sind voll von Müll, Plastikmüll im speziellen. Entsprechend kann ich mir gar nichts anderes vorstellen als dass der Plastikmüll sich binnen relativ kurzer Zeit durch Wellen, Gezeiten und Kollisionen zu kleinen und kleinsten Teilen zersetzt, die ihrerseits wieder in die Nahrungskette der Tiere gelangen und in der Folge in die unsere.
In der neuen Photo Galerie "Found at the Beach" kannst Du Dich überzeugen was da alles so im Meer treibt, am Strand angeschwemmt wird und schlussendlich, vielleicht in Deinem Magen landet. - En Guetä!
Willst Du mehr zum Thema wissen? Besuche die Austellung "Endstation Meer - das Plastikmüll Projekt" in Zürich, Hamburg oder einer der Tournee-Stationen. Hier kannst Du lesen was die NZZ zum Projekt schreibt. Oder Du kannst das Projekt der ZHDK auf facebook verfolgen. Lies zum Beispiel im NZZ Archiv von einem neu entdeckten Kontinenten oder den Artikel 46'0000 Plastikteile auf einen Quadratkilometer in der on-line Ausgabe von "Die Welt". Ein anderer Artikel in der NZZ berichtet über den Künstler Chris Jordan der das Thema der ganz kleinen und alltäglichen Umweltsünden künstlerisch zu nachdenklichen Projekten aufarbeitet. Oder informiere Dich was Wikipedia zum Thema meldet. Süddeutsche.de berichtet über Plastik im Magen. Und hier geht's direkt zum Report der Vereinten Nationen: UNEP.
So, jetzt fragst Du Dich was der da den ganzen Müll fotografiert und dann noch grosskotzig was in seinem Blog schreibt. Der würde besser den Müll einsammeln. Recht hast! Nicht immer aber ab und zu habe ich einen Versuch gemacht, nach wenigen Minuten hatte ich aber mehr Plastikmüll-Mülltaschen gefüllt als ich tragen konnte oder mehr Müll an einem Haufen zusammengetragen als ich im blue truck mitnehmen und irgendwo hätte entsorgen können. - Traurig.
Eine Lösung hab' ich Dir nicht. Was ich Dir rate ist, überleg Dir jedesmal wenn Du eine Plastiktasche angeboten bekommst: Brauch ich die wirklich? Muss es am Grillfest Plastikteller und Plastikbesteck geben? Gibt es Deinen Drink auch in einer einfacher rezyklierbaren Glasflasche? In den meisten Ländern in denen ich unterwegs war, selbst in den USA wird der Abfall nicht oder nur teilweise verbrannt sondern vielmehr in Deponien entsorgt. Das Risiko, dass der Plastikmüll so von Wind und Wasser davongetragen und schlussendlich eben doch wieder im Meer landet ist entsprechend gross. Geschätzte 80% des Plastiks in den Ozeanen stammt vom Fest- und Binnenland und ist nicht ursprünglich im Meer entsorgt worden. Nur wenn wir die gesamte Menge an Plastikmüll reduzieren, können wir auch dem Plastik in unserem Magen vorbeugen.
Danke, dass Du mithilfst!
Schlimm ist sowas. Gerade Plastik sollte nicht ins Meer gelagen. Was kommt als nächsten "Batterie-Inseln"? Nicht schön...
AntwortenLöschenSolche Bilder kommen natürlich nicht in den Sinn, wenn man Müll ins Meer schmeißt. Oder noch schlimmer: Man weiß es, und tut es trotzdem.
AntwortenLöschenSchrecklich!