Na, wenn der Tod so härzig daher kommt,
dann braucht man sich ja sicher nicht zu fürchten!
Mexico kennt ein ganz anderes Verhältnis zum Tod als wir uns das in den europäischen Ländern und im nicht lateinamerikanischen Christentum gewöhnt sind. Der Tod ist ein Teil des Lebens und wird als solcher auch gebührend gefeiert. Dies passiert alljährlich während den Dias de los Muertos, den Tagen der Toten.
Während diesen Tagen kehren die Toten zurück.
Dafür werden die Städte hübsch gemacht...
...wie hier in San Miguel wo tausende von Scherenschnitten mit Todesmotiven am Jardin, dem Hauptplatz der Stadt aufgehängt werden.
Überall in der Stadt, in Privathäusern, auf Plätzen, Gärten und Parks werden...
...Ofrendas, Altare für die Verstorbenen aufgebaut....
...Totenmannli aus Pappmaché verzieren viele der Ofrendas...
...am Boden werden mit Reis, Bohnen, Blumen und Samen Totenbilder gezeichnet.
In der Nacht des 1. Novembers ziehen die Totengestalten durch die Gassen.
Keiner zu klein ein Toter zu sein.
Mit Theater, Konzerten und Veranstaltungen wird der Tod und die Wiederkehr der Toten thematisiert.
Für kurze Zeit wird die Gruft unter der Kathedrale geöffnet.
Den Verstorbenen wird gedacht, diesem Herrn werden nicht nur Süssigkeiten bereitgehalten für seine Rückkehr, der Glückliche erhält auch reichlich was zu rauchen und ein Bierchen mit dazu.
Auf den Friedhöfen findet reges und vor allem buntes Treiben statt. Alles ist farbig dekoriert, von überall tönt Musik, es riecht nach Grilliertem und Bier wird gereicht. Für ein paar Pesos sorgen Kinder mit Eimern dafür dass die Blumenpracht nicht vorzeitig verwelkt. Zusammen mit den wiederkehrenden Toten wird gefeiert, musiziert, gesungen, gegessen auch geweint und gehadert.
Die Angelitos, die kleinen Engel, die Seelen der Verstorbenen Kinder kommen in der Nacht von Allerheiligen zurück und werden auf den Friedhöfen oder in den Häusern empfangen, mit Spielsachen und Süssigkeiten.
In der Nacht des 2. Novembers trifft sich alles auf dem Friedhof, mit Musik, Essen und Bier werden dann die Verstorbenen verabschiedet, die Angelitos wie auch die Seelen der Erwachsenen verschwinden um Mitternacht wieder. Erst in einem Jahre kehren sie zurück und sorgen von neuem für ein buntes Fest und freudige wie traurige Momente.
Am 3. November sind sie verschwunden, die Totengestalten in den Strassen.
Noch ist die Stadt für einige Tage...
...bunt verziert.
Der mexikanische Umgang mit dem Tod und den Toten ist enspannt, schön, bisweilen richtig fröhlich und verzaubert auch mich mit seiner Magie, ein buntes Gemisch von Trauer, Fest und Feiern und vor allem Gemeinsamkeit im Kreise von Verwandten und Freunden.
Schau Dir weitere Bilder vom Dia de los Muertos und von der prächtigen Stadt San Miguel HIER in der Photo Galerie an.
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