Panama, eine Bananen Republik? Nicht wirklich. Aber tatsächlich ist es so, dass neben dem Panama Kanal die Landwirtschaft, allem voran die Früchte Produktion einer der ganz wichtigen Driver Panamas Wirtschaft ist. Allerdings ist die Fruchtproduktion von globalen Konzernen wie Del Monte, Dole, Chiquita oder Nestlé dominiert und kontrolliert und die daraus resultierenden Gewinne fliessen so meist ins Ausland. Ein anderer Wirtschaftszweig ist die Forstwirtschaft, was unter der rasanten Verminderung des für uns alle so wichtigen Regenwaldes zu denken gibt. 105 der in Panama vorkommenden Tierarten sind vom Aussterben bedroht.
Mit einer Fläche von 75'517 km2 ist Panama mehr als eineinhalb mal so gross wie die Schweiz. Mit rund 3.4 Millionen Einwohnern wohnen aber nicht mal halb so viele Menschen in Panama. 1.3 Millionen davon leben in Panama City.
Nebst Bananen und dem Panama Kanal hat das Land aber auch in anderen Bereichen eine führende Rolle, in keinem Land auf der Erde sind mehr Schiffe registriert als in Panama, zur Zeit fährt fast jedes fünfte Schiff das auf den Weltmeeren verkehrt unter der Flagge des zentralamerikanischen Landes. Die Handelsschiffs-Flotte von Panama ist mit 6'184 Schiffen die grösste der Welt. Die meisten dieser Schiffe sind aber in ausländischem Besitz und verkehren auch mit ausländischen Crews. Die enorme Anzahl von Schiffen auf dem Register des Landes ist auf eine relativ einfache und unkomplizierte Zulassung zurück zu führen, sowie und vor allem auf tiefe Steuern.
Aber nicht alle können von Panamakanal, der Seefahrt und den Früchten profitieren. 6.5% der Menschen in Panama haben keine Arbeit. Knapp ein Drittel der Bevölkerung, also über eine Million, lebt unter der Armutsgrenze. In den Bananen Plantagen arbeiten Menschen die nicht nur während der schlecht bezahlten Arbeit sondern auch an ihren Wohnorten, welche in den Plantagen liegen mit Pestiziden und Dünger aus der Luft besprüht werden. Über 8% der Bevölkerung sind Analphabeten. Die Indigenen Völker machen immer hin noch 8.3% der Bevölkerung aus, werden aber durch Agrar- und Forstwirtschaft in ihrer Existenz bedroht.
Gegensätzliches Panama |
Ich habe Panama als ein Land der extremen Gegensätze erlebt, in und um Panama City habe ich fröhlich, offene und gesprächige und sehr interessierte Menschen getroffen. In kleinen Dörfern auf dem Land nahe der Karibik-Küste haben mir auch schon mal Kinder Steine nach geworfen als ich durchs Dorf fuhr. Panama City ist unbestritten die modernste aller zentralamerikanischen Städte, dort herrscht eine Triebsamkeit die den europäischen oder nordamerikanischen Städten in nichts nachsteht. Dem Reiz des schnellen urbanen Pulses stehen Slums, schlechte Luft und Kriminalität in der Hauptstadt gegenüber. Die Menschen vor allem in Panama City sind stolz auf den Panamakanal und stolz darauf, dass es keinen Einbruch in Qualität und Funktion gegeben hat seit sie den Kanal und das Management desselben von den USA übernommen haben. Bei den Menschen die Zugang zu Bildung haben habe ich ein erfreulich hohes Umweltverständnis festgestellt. Fast ausnahmslos kommt das Gespräch nach wenigen Minuten auf die Vielfältige Fauna und Flora und wie schützenswert diese ist. Ich bin guter Hoffnung, dass wenn es für viele Menschen ein solches Anliegen ist, sich auch trotz der Korruption die sich auch nach Noriega's Zeiten hartnäckig im Staatsapparat festgekrallt hat Panama eine gute und vor allem friedliche Zukunft vor sich hat.
Prächtiges Grün in den Wäldern um Bouquete |
Kinder einer Privat-Schule auf einem Ausflug zu den Mira- flores Schleusen |
Haarige Begenung auf dem Aufstieg zum höchsten Berg von Panama, dem Volcano Barú |
Hier geht's zur Panama Photo Galerie.
Muchas Gracias, Panama - Adios!
Source: CIA World Factbook, Wikipedia, lonely planet, municipio.gob.pa
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