Montag, 2. Juli 2012

Jaja so blau, blau, blau wie der Enzian...



Die vielen Flussquerungen hier in Costa Rica haben auch ihren Preis gefordert. Nach und nach hat sich über die Entlüftung der Scheinwerfer ein bisschen Wasser in die Lampen geschlichen, das sass dann unten im Scheinwerfer und hat eigentlich nicht wirklich gestört. Ausnahmsweise fuhr ich aber dann doch einmal noch gut eine Stunde nach dem frühen Eindunkeln, also mit Licht, da ich noch keinen geeigneten Übernachtungsplatz gefunden hatte. 

Die Strasse war ziemlich ungeschmeidig und der Toyota krabbelte von einem Schlammloch ins nächste. Während dieser ungleichmässigen Fahrt hat dann die Scheinwerferpfütze gegen die heisse H4-Scheinwerferbirne gespritzt und dieser auf einen Schlag das Lebenslicht ausgedreht. Sprich, das Glas der Birne ist beim Aufschlagen des kalten Wassers auf die heisse Birne in Bruchteilen einer Sekunde in viele kleine Teilchen zersplittert.

Zu faul meine tief unten verstauten Ersatzbirnen rauszusuchen, habe ich mir hier einen Satz H4 Birnen gekauft. Mangels ganz normaler Birnen, dem blue truck gerecht werdende, blaue. 


Nun weiss ich auch weshalb die Autos hier in Costa Rica immer dermassen blenden, selbst wenn sie einen mit abgeblendeten Scheinwerfern entgegen kommen. Die Glühbirnen hier haben eine satte Leistung von 100/90 Watt. Das ist beinahe doppelt soviel wie der gesetzlich erlaubte Licht-Power von 60/55 Watt in der Schweiz. 


An einem schönen Plätzchen am karibischen Strand habe ich dann bei grosser Hitze die Scheinwerfer ausgebaut und am Strand mit der Hilfe einer rumliegenden Alu-Chips-Tüte in kurzer Zeit in der tropischen Sonne ausgetrocknet. Die Glasscherben der zersprungenen Glühbirne konnte ich nach dem der Scheinwerfer trocken war durch die Öffnung wo die Birne sitzt rauschütteln. Nach einer halben Stunde war der blue truck wieder zusammengebaut und hat mit seinen starken neuen Birnen bläulich in die Landschaft gezündet.


Manchmal erholen sich selbst Schweinwerfer gerne am Strand


Als nächste Massnahme des Missbrauchs als U-Boot werde ich dem Toyota noch eine gründliche Schmierung verpassen, vor allem die Kreuzgelenke der Kardanwellen mögen die Unterwasserarbeit nicht so gerne. Den Dieselfilter habe ich bereits entwässert, der hatte erstaunlicherweise aber kaum Wasser. Dann werde ich in den nächsten Wochen, obwohl ich extra für solche Abenteuer die Entlüftungen der Achsen höher gelegt habe, auch noch sämtliche Öle wechseln, um das Risiko auszuschliessen, dass ich da eventuell auch ein Mal ein bisschen Wasser geschluckt hätte. Ich denke bei der hohen Luftfeuchtigkeit von immer nahe an 100% hier in den tropischen Gefilden kann ich damit auch gleich der viel höheren Tendenz zu Kondenswasser in den Aggregaten den Gar ausmachen.  

Scheint nun so blau, blau, blau wie der Enzian...


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