Samstag, 11. August 2012

Street Parade oder ohne Unterhose durch Nicaragua

Heute ist in meiner Heimatstadt Zürich die weit über die Schweizer-Grenze hinaus begeehrte Street Parade. Sozusagen nach dem Sechseläuten der Züricher zweite Fasnacht. Dann wird in der grössten Stadt der Schweiz nicht nur noch mehr Hochdeutsch gesprochen als unter'm Jahr ohnehin sondern auch richtig abgetanzt, verkleidet und gefeiert. Und als aufmerksame Blogleserin oder als aufgeweckter Blogleser, da weisst Du, dass ich sozusagen meine eigene Street Parade hier feiere und in den vergangenen Tagen schwuppsdiwupp durch vier zentralamerikanische Länder über die Streets gerauscht bin. 

Zwischen Country Music, Radio-Prediger oder Radio-Prediger und Country Music kannst Du zum Beispiel wählen, wenn Du in Texas oder Arizona fährst. Zwischendurch vielleicht mal noch eine sehr weit rechts positionierte politische Sendung. - Genau! Wenn immer ich auf meiner Reise etwas im Radio empfange, dann höre ich lokale Radiosender. Und auch wenn das kaum ein Texaner wirklich schätzen würde aber zwischen Nicaragua und Texas gibt es da Parallelen, es gibt sie auch, die Radio-Prediger, dann gibt es aber glatt weg noch zwei weitere Möglichkeiten, die eine sind Hispanische Schlager, die tönen so jammerig und immer gleich wie die Country Musik im Südwesten der USA und dann, dann gibt es in Nicaragua Dance Music, oder heisst das House? Boah, ich werde alt. Auf jeden Fall, das ist für die Express-Fahrt durch das Land genau das richtige, ein bisschen Speed aus dem Lautsprecher. Also tune ich meinen Radio auf einen solchen Sender, da gibt es zwischendurch einen Kommentator oder ich glaube es ist eine ganze Menge Kommentatoren im Radio, also die reden nicht, die schreien richtig gehend ins Mic. Ich glaubte langsam ginge das mit meinem Spanisch, aber kein Wort, ich verstehe kein Wort. Aber da wird auch nicht wirklich viel gesprochen also eigentlich eben gesprochen überhaupt nicht sondern geschrien. Aber auch das nicht viel. Meist läuft da eben Music, meist die selbe. Und ich der ich mit Beatles, Status Quo, Rolling Stones, Abba, den Eunuchen Gesängen von Bee Gees und in ganz frühen Jahren nicht freiwillig mit Heintje und Heino aufgewachsen bin, kenne diese Musik nicht. Aber den Text, den höre ich mir mit grossem Interesse an und die Beats sind auch für einen musikalischen Spastiker wie mich leicht zu verstehen.

Also das geht so "Bumbum-Tschtsch-Bumbum-Tschtsch-Bumbum, All day, all night..." dazu singt eine Frauenstimme von einer Reise nach Spanien "...Bumbum-Tschtsch-Bumbum-Tschtsch-Bumbum, Johnny, Bumbum-Tschtsch-Bumbum-Tschtsch-Bumbum... la gente esta muy loca..." klar dann wieder Bumbum etc, "...What the fuck..." und das geht so für die halbe Fahrt durch Nicaragua, für die andere Hälfte, da kommt dasselbe Bumbum-Tschtsch-Bumbum aber dazu singt die Dame wieder und wieder und wieder, "...last night I lost my underwear, but last night, last night, last night, what you think I don't care, I lost my underwear and I don't care..". oder so ähnlich. Und das scheinen dann eigentlich die einzigen zwei Stücke zu sein die diese Radiostation auf der Playlist hat, also es gibt dann noch beides zusammen gemixt zur Abwechslung und so höre ich mit den entsprechenden Beats bis zur Grenze nach Honduras etwas von verlorenen Unterhosen und bin nach Stunden fahren so in dem Beat drin, dass ich vor der Grenze fast gucken muss, ob ich nicht meine Unterhose verloren hab unterwegs.  

Und so habe ich in Nicaragua in meinem hohen Alter auch noch reichlich was von House oder Dance oder was auch immer für unterhosenloser Music mitbekommen, die mich im Nu bis nach Honduras brachte. Dort gab's dann wieder Prediger (hoffentlich mit) und Hispano-Schlager, kein House.  

In diesem Sinne wünsche ich allen Züricherinnen und Zürchern und den zusätzlichen 900'000 Tausend Besuchern eine gefreute Bumbum-Tschtsch Street Parade, mit oder ohne Unterhosen. 

PS: Google sei dank, so hab ich herausgefunden, wie der in Nicaragua so populäre DJ heisst und so findest Du via Link direkt zu den verlorenen Unterhosen. 


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