Freitag, 30. März 2012

Wanderung auf den San Pedro

Kurz nach vier Uhr morgens klingelt mein Wecker, ich mache mich bereit und treffe mich kurz vor 5 Uhr bei der Schule mit Tania & Marki und Felix. Auch unser einheimischer Führer ist schon da und kurz nach 5 stapfen wir alle, ausser dem Führer, noch ein bisschen schlaftrunken los, kurz durchs Dorf und schon stechen wir im Dunkeln auf einem kleinen Pfad den Berg hoch. Nach dem wir uns auf der Basisstation des Natur Parks Volcano San Pedro registriert haben, geht es los. Schon bald fängt es an zu tagen. 

Mir macht die grosse Höhe etwas mehr zu schaffen als den Bayern und natürlich unserem Führer sowieso nicht, so gehe ich ein bisschen langsamer den Berg hoch bis wir uns dann alle nach etwa 3.5 Stunden auf dem Gipfel wieder treffen. Leider steckt dieser aber dann bereits in der Wolke die sich auch während den vergangenen Tagen meist kurz nach Sonnenaufgang wie eine Mütze auf den gut 3'000 Meter hohen Berg setzte. 

Wir warten eine Weile und rasten auf dem Gipfel aber die Wolke will sich nicht mehr verziehen und uns die Sicht ins Tag nicht freigeben. Dafür können wir einmal kurz über den Wolken auf der westlichen Seite den Vulkan Santa Maria erkennen, der mit seinen rund 3'800 Metern Höhe über die anderen ragt. Vor wenigen Wochen hatten Felix und ich diesen bestiegen. Der Wolke entsprechend beginnen wir alsbald unseren Abstieg. Kurzum sind wir auch schon wieder aus dem Nebel und... 

...geniessen fantastische Aussichten...

...auf den Lago Atitlan und seine Dörfer.


Der obere Drittel der Wanderung führt uns durch fantastisch schönen Nebelwald. Wie im Märchen säumen moosbewachsene Bäume und grosse Farne unseren Weg. Hier ist es auch, wo wir diese lustigen Füsschen ähnlichen Dinger auf dem Weg finden.

Und wie die fleissige blue truck blog Leserin Monica richtig rausgefunden hatte... 

..stammen sie aus einer Blüte. Diese schönen bunten Blüten hingen weit oben in uns unbekannten Bäumen. 

Aussicht auf Lago Atitlan und San Pedro

Für unseren Führer machen wir ein bisschen zu gemütlich und geniessen den Abstieg mit seinen Aussichten ein bisschen zu sehr. Bei diesem Aussichtspunkt meint er, er hätte fast eine Stunde gewartet, bis die ganze Gruppe wieder beisammen gewesen sei. Ich erkläre ihm, dass wir von hier schon alleine zurecht kämen, gebe ihm sein wohlverdientes Trinkgeld, er strahlt mich an, zeigt dabei seinen einzigen und letzten Zahn, bedankt sich, schüttelt Hände und marschiert im Eilzugtempo den Hang hinunter. Wir gehen es ein bisschen gemütlicher an. 

Wandern gemütlich durch die bergigen Kaffee-Plantagen. Ja, so sieht der Kaffee aus, wenn er wächst, die roten Früchte sind reif und werden gerade in dieser Zeit gepflückt. Die Pflücker tragen die grossen, sicher 50 oder mehr Kilo schweren Säcke dann auf dem schmalen Pfad hinunter zur Strasse, dort wird gewogen und sie werden pro Gewicht für den gepflückten Kaffee bezahlt. 

Die eigentliche Kaffeebohne sitzt im inneren dieser roten, weichen Schale, diese schmeckt seltsam süsslich, fast ein bisschen wie Kirschen. Die Bohnen werden anschliessend gewaschen, dann per Wasserstrahl nach Gewicht bzw. Qualität aussortiert, dann auf grossen betonierten Flächen sonnengetrocknet bevor sie geröstet werden. Prinzipell hat der Kaffee von grösseren Höhen eine höhere Qualität. Ähnlich wie in der Schweiz mit dem Käse, wird auch in Guatemala die beste Qualität des Kaffees ausschliesslich exportiert. 


Wieder unten angekommen, geht es für ein kurzes Stückchen auf der Strasse weiter...

...vorbei an einer der zwei grossen Müllhalden von San Pedro. 

Das ist auch, wo ich dieses Bild einer hoffnungsvollen jungen Fussballmannschaft fand.

Schon weichen wir links, talwärts, begegnen vielen jungen Holzträgern, schwer beladen keuchen sie bergwärts.

Letzte Ausblicke auf San Pedro, welches uns schon bald wieder...

...mit einem Grinsen empfängt.



1 Kommentar:

  1. Scheint eine eindrückliche Wanderung gewesen zu sein. Herzlichen Dank für den Bericht und die tollen Bilder!

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