"Ja, an jenem Tag haben wir viele tapfere Männer verloren" seufzte Pir. "Und auch die meisten unserer Zehen..." Ich sah auf Pirs rissige Füsse. Alle zehn Zehen guckten unter den Lederriemen hervor, mit dicken gelben Nägeln. "Sind Sie davon blind geworden? Vom Kämpfen im Dschihad?"
"Du liebe Güte, nein" brummte er. "Mein Augenlicht habe ich am Tag meiner Heirat verloren. Da habe ich meine Frau zum ersten Mal gesehen, und sie war so hässlich, dass meine Augen für immer den Dienst verweigerten."
Dieses Buch habe ich auf dem Camping Platz La Quinta in Cusco getauscht. Die Autorin Andrea Busfield hat selbst viele Jahre in Afghanistan gelebt. Der kleine Fawad der erst 10 oder 11 Jahre jung ist ("Wie alt bist Du?" - "Weiss nicht, 10, vielleicht 11...") musste schon viel erleben. Sein Vater und sein Bruder kamen im Gefecht gegen die Taliban um, seine ältere Schwester wurde verschleppt. Erst als seine Mutter mit ihm in ein Haus zieht in dem Ausländer wohnen nimmt sein Leben eine plötzliche Wende. Ganz fasziniert stellt er fest, dass er sich in die schöne Engländerin Georgie verliebt hat, fasziniert, bis er feststellt, dass Georgie eine gefährliche Liebesgeschichte mit einem mächtigen Paschtunen hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen