Am Playa Coyote campe ich direkt am Strand. Die Zufahrt besorgt dem blue truck ein wenig Sorgenfalten, geht es doch für einen Moment durch salzige Meerwasser. Früh morgens ziehe ich mit dem Kajak los.
Alles ist ganz friedlich. Dann wird Sonntag und die Ruhe kommt zu einem abrupten Ende. Der Kofferraum des alten Toyota Camry ist komplett voll. Voll mit einer Soundanlage. Zwei Ochsner-Kübel grosse Lautsprecher, eine ganze Serie von gerippten, roten Alugehäusen von Verstärkern. Alle 15 Minuten oder so wird der Toyota gestartet, damit die Soundanlage genügend Power hat. Ich werde mit mexikanischen Schlagern verwöhnt. Für mich tönt alles gleich - Handorgel, Blasinstrumente, jammernde mexikanische Sänger - fast kommt es mir ein bisschen vor wie in einer Skihütte mit der Ländlermusik, die tönt auch immer gleich egal was für ein Stück grad läuft. Nur ist es dort nicht so laut. Mein Auto steht einige Meter neben dem Street-Parade Toyota. Trotzdem flattern und vibrieren die Nummernrahmen klirrend im Takte der polternden Bässe. Nur zwischen den Stücken kommt es zu sekundenlangen Pausen, ich geniesse jeden Moment und die im Wasser vor mir kreischenden Goofen "Mama, mira...!" tönen schon fast wie Erholung. Obwohl natürlich haben die bis anhin, einem Stummfilm ähnlich nur mit bewegenden Mündern im Wasser planschend vergeblich versucht die jammernden mexikanischen Schlagersänger zu übertönen, entsprechend ist die Lautstärke ihrer hohen Stimmchen, fast wie ein Schwerhöriger dessen Hörgerät Batterien leer sind - plötzlich sind sie ganz laut, die Kinder.
Schon werde ich gefragt ob man nicht mein Kajak ausborgen dürfe und fleissig kurvt ein jeder der Familien damit Runden. Grosses erstaunen, dass das ganze Kajak zusammenpackbar ist und am Schluss in einer Tasche verschwindet. Jeder will mal. Jeder darf mal. Am Schluss hat es bald mehr Meer Wasser im als ums Kajak. Dafür werde ich mit fantastischem frisch gegrilltem Fisch verpflegt und mit Bier, mit Bier und mehr Bier. Stolz werden mir die Kinder vorgestellt. Es wird erzählt und erzählt und gefragt und gefragt, ich verstehe weniger als die Hälfte, als wäre das Schnellzug mexikanische Spanisch nicht Herausforderung genug für mich, jammern da immer noch diese Typen aus den Lautsprechern.
Die Musik verstummt, ein Gewitter erlöst uns von den ewig klingenden Schmusegesängen, von den ewig pustenden Trompeten, von den endlosen Handorgeln. Zu teuer die Anlage als dass sie dem Wetter ausgesetzt würde. Danke, Petrus!
Stunden später, alles ist wieder ruhig, das Wasser aus dem Kajak gepumpt, die Temperatur von knapp 40°C auf wunderbare 24°C gesunken. Ich schlafe tief und gut. Erst mit der aufziehenden Sonne stellt sich schnell die Hitze wieder ein.
Sonnenaufgang vom Kajak aus |
prächtig klares Wasser |
Einsame Strände nur mit dem Schiffchen zu erreichen |
Super schöni Bilder hesch du g'schosse, ächt es Traumplätzli wo du entdeckt hesch - HERRLICH!
AntwortenLöschenWas für ein fantastischer Sonnenaufgang!
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