Donnerstag, 5. Februar 2015

Grimaldi Tag 21 & 22: Auf See

7. und 8. Dezember 2014:


Es ging schnell gestern Abend und das Signal des senegalesischen Handynetzes hatte sich verabschiedet. Als ich an diesem ersten Tage der längsten Zeit ohne Harbor-Call, ohne Hafen-Stopp, auf Deck 13 der Grimaldi steige liegen schon über 400 Kilometer zwischen Senegals Hafenstadt Dakar und der momentanen Position der Grande Francia.

Kurz nach dem Frühstück schon locken erste warme Sonnenstrahlen auf der Ostseite des Schiffes nach draussen. Fast den ganzen Tag verbringen wir auf Deck, den Vormittag auf der Osten zu gewandten Seite des Schiffes, den Nachmittag der dem Westen zu gewandten Hälfte. Der Wind ist zwar schon ordentlich frisch und will uns immer wieder dran erinnern, dass wir nun in der nördlichen Hemisphäre, also doch eigentlich im Winter unterwegs sind. An der Sonne an einem windschattigen Plätzchen liest und schreibt es sich, noch immer in kurzen Hosen, perfekt. Winter hin oder her. Einzig die Zeit zum Essen oder für ein bisschen Velo, Laufband oder Rudermaschine im finsteren Fitnesskeller bringen uns zurück ins Innere. Nach dem Abendessen kommt Domenico mit einer Kiste voller kitschigen Weihnachtsschmucks daher und gemeinsam dekorieren wir den Aufenthaltsraum, gelegentlich uns selbst ein bisschen, bevor wir alle vergnügt und obwohl kaum etwas gemacht, müde in unseren Kojen verschwinden.


Ein Zwilling des 7. könnte der 8. Dezember an Bord der Grande Francia sein. Ausser dem Datum das ich in mein Tagebuch schreibe und dem Buch das ich lese hat sich wenig verändert. Die Tage werden merklich kürzer, der Wind zusehends kühler. Vor dem Abendessen gibt es einen kleinen Apéro, Glad und Mathieu feiern ihren dreizehnten Hochzeitstag. Sie haben aus ihrem Land Rover eine prächtige Flasche uruguayischen Roten geholt und bei Francesco zwei Flaschen Prosecco gekauft. Wow, was für ein Genuss, der schwere Rotwein, ein Merlot-Tannat verschnitt, nach dem vielen leichten Vino de Mesa zum Essen hier an Bord wird einem der Delikatessen-Faktor eines so schönen Weines wahrlich bewusst. Nach dem Essen inhalieren wir die Reste aus den Flaschen des Apéro’s bevor wir in die Betten unserer Kabinen sinken. - Trotz Vino Tinto, ein jeder und eine jede in seiner/ihrer Kabine notabene.  

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