Samstag, 10. Januar 2015

Grimaldi Tag 11: Adios Südamerika!

27. November 2014: 

Letzte Arbeiten auf dem Container Deck

Erinnerst Du Dich an gestern. Versprochen ist versprochen, also hier geht’s weiter: Das mühsame Verladen, weisst‘ noch? Auf jeden Fall muss da irgendwann Sambaschwung in die Sache gekommen sein. Alles fertig bis an diesem Morgen. In den frühen Morgenstunden rollen wir aus dem Hafen von Vitoria und hinaus auf den Atlantik. Schnell nimmt die Grande Francia Fahrt auf und wir schippern mit rund 28 Kilometern pro Stunde mit Nordost-Kurs Richtung Dakar. Nur wenige Minuten verbleiben mit Sicht an die Küste. Ebenso bricht der Handykontakt schnell ab und wir begeben uns weiter und weiter hinaus in den Südatlantik.

Kurz vor dem Auslaufen im Hafen von Vitoria

Nach dem Mittagessen meint der Kapitän beiläufig beim Hinausgehen „December 4th, Dakar! – Ciao“.

Es ist ein wunderbarer Tag, schönes Wetter, wenig Wind. Ein bisschen werde ich doch noch melancholisch, zwar zu meinem Trost geht es noch ein bisschen weiter in Südamerika, trotzdem, heute habe ich nach meiner langen, spannend Reise zum letzten Mal Südamerikanischen Boden gesehen. Meine Ellenbogen gekreuzt auf der Reling gestützt schaue ich hinaus aufs dunkle Blau des Meeres, das sich immer wieder in kleinen Wellen zu weissen Krönchen aufschäumt, und sage mir, I’ll be back! Adios los Americas! Die Menschen in den 18 Ländern die ich in Nord-, Zentral- und Südamerika besuchte waren durchwegs gut zu mir. Danke! Ich überlege kurz, überschlage, wie viele Länder ich auf dem kleinen Kontinent Europa schon besucht habe, 22 müssen es schon gewesen sein: Erstaunlich wie wenige Länder es eigentlich auf den riesigen Amerikanischen Kontinenten sind, wenn Du bedenkst wie klein Europa im Vergleich da steht und deren 47 Länder zählt.

Wir verlassen Vitora und...

Auf Deck lesen, ein bisschen Sport im Fitnesskeller, Essen, Lesen, Essen, Schlafen. So vergeht der Rest des Tages, an dem meine Gedanken immer mal in die junge Vergangenheit der letzten knapp fünf Jahre schweifen, seit ich meinen Job am Flughafen in Zürich an den Nagel hängte.  -  Eine der wichtigsten und besten Entscheidungen meines Lebens, geht es mir durch den Kopf als dieser schwer auf dem Kissen der Koje liegt und sich meine Augen schliessen.

...seine Skyline und stechen in den Südatlantik

> Auf die Bilder Klicken für Grossansicht

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen