16. Dezember: Adios Emden
Der Tag begrüsst uns
nordseewinter-stilecht: Neblig, regnerisch kalt. Der erste Teil des Tages im
Hafen von Emden verläuft ganz in der Art und Weise des gestrigen. Rein, raus,
rot, grün, anthrazit, weiss, schwarz, silber, Gummi, Lack und Leder. Oder mit
anderen Worten Autos, Autos und noch mehr Autos.
Es ist noch früh morgendliches Dämmerlicht wenn die ersten orangen VW Busse die Hafen-Chauffeure an Board bringen, leer...
...wieder aus der Grande Francia und...
...über die Plätze sausen um die Fahrer wieder und wieder in den Bauch des Schiffes zu bringen.
Einer nach dem anderen finden die argentinischen VWs ihren Standplatz am Dock in Emden und...
...alsbald ist das Dock voller argentinischer Autoimmigranten.
Erst am späten Nachmittag kommt
das von Menschenhand dirigierte Autospektakel zu einem Ende. Die vermeintlich
deutschen Autos haben ihre argentinischen Räder fest auf deutschen Asphalt
gesetzt und ihre Markengenossen aus deutscher Fertigung haben festen,
europäischen Boden für immer verlassen, sind von der Grande Francia
verschlungen in dem Moment in dem die Hydraulikmotoren zu pfeifen und surren
beginnen und der Kapitän das Schliessen seiner grossen Klappe von der Brücke
aus kommandiert. Wenige Minuten später löst ein Hafenarbeiter die Taue und mit
atemberaubender Präzision bewegt sich das mächtige Schiff vom Dock weg und
nimmt Minuten später gemächlich Fahrt an.
Behutsam ziehen uns die Schleppter vom Dock.
Ein letzter Blick auf den imposanten VW Frachthafen Emden.
Industrie und Kraftwerke in den letzen Sonnenstrahlen unseres letzten Abends auf Deck der Grande Francia.
Im letzten Tageslicht verlassen
wir den Kanal und stechen in die Nordsee. Alsbald hüllt uns die winterliche
Nacht in Dunkel. Am Land zeugen Lichterketten von Dörfern, Städten und Industriegebieten
des nordwestlichen Deutschlands. Die See ist ruhig, wenn alles nach Plan geht
legen wir uns heute zum letzten Mal in die Koje der Grande Francia. Morgen sollen
wir an unserer Destination, Hamburg ankommen.
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