Oder Texanische Geschichte in einem Satz.
Szene: Hauptstadt des Staates Texas, Austin, Texanisches Staats Geschichte Museum. „The Story of Texas“ wie das Museum heisst. Eine Frau streckt mir einen Korb voller Fische entgegen, ein lebensgrosses Relief im Museum, Indianer an der heute texanischen Küste des Golfs von Mexico. Ein Mann steht in einem Einbaum, mit einer Holz Stange in der Hand erinnert er an einen Gondoliere in Venedig. Sein Lenden-Schürzchen lässt aber unmissverständlich erahnen, dieser Bootsführer hier ist nicht Venezianer sondern Indianer. Ein Mädchen steht nebendran am Strand, trägt ein, unten verfranstes, Röckchen und ein ebensolches kurzes, bauchfreies Top. Daneben, es lässt vermuten, die Mutter, ebenfalls bauchfrei mit derselben Bekleidung wie das kleine Mädchen. Schwervorstellbar, dass die Küsten Indianerinnen vor ein paar Hundert Jahren solche Bauchfrei-Tops trugen, aber so lassen sich die einstigen Bewohner wohl am ehesten mit der ultrakonservativen, texanischen-religiösen Prüdheit vereinen. Unmöglich hier barbusige Puppen auszustellen. Schliesslich kommen hier auch Kinder her.
Und ja in Scharen: Bevor ich es richtig realisiere, bin ich von sicher 20, eher 30 Knirpsen, ich würde sie auf Erstklässler schätzen, umschwärmt: „What are they doing?“ quietscht ein kleines Mädchen mit spanischem Akzent sich beim Lehrer erkundigend was die da machen. „They are giving Fish to the arriving Europeans; later the Europeans killed them all”. Also, die ankommenden Europäer werden von den “Original Amerikanern” mit Körben voll Fischen empfangen, um später von eben diesen, sozusagen ausgerottet zu werden.
Die Knirpse verstummen auf einen Schlag.
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