7. und 8. Dezember 2014:
Es ging schnell gestern Abend und
das Signal des senegalesischen Handynetzes hatte sich verabschiedet. Als ich an
diesem ersten Tage der längsten Zeit ohne Harbor-Call, ohne Hafen-Stopp, auf
Deck 13 der Grimaldi steige liegen schon über 400 Kilometer zwischen Senegals
Hafenstadt Dakar und der momentanen Position der Grande Francia.
Kurz nach dem Frühstück schon
locken erste warme Sonnenstrahlen auf der Ostseite des Schiffes nach draussen.
Fast den ganzen Tag verbringen wir auf Deck, den Vormittag auf der Osten zu
gewandten Seite des Schiffes, den Nachmittag der dem Westen zu gewandten
Hälfte. Der Wind ist zwar schon ordentlich frisch und will uns immer wieder
dran erinnern, dass wir nun in der nördlichen Hemisphäre, also doch eigentlich
im Winter unterwegs sind. An der Sonne an einem windschattigen Plätzchen liest
und schreibt es sich, noch immer in kurzen Hosen, perfekt. Winter hin oder her.
Einzig die Zeit zum Essen oder für ein bisschen Velo, Laufband oder
Rudermaschine im finsteren Fitnesskeller bringen uns zurück ins Innere. Nach
dem Abendessen kommt Domenico mit einer Kiste voller kitschigen
Weihnachtsschmucks daher und gemeinsam dekorieren wir den Aufenthaltsraum,
gelegentlich uns selbst ein bisschen, bevor wir alle vergnügt und obwohl kaum
etwas gemacht, müde in unseren Kojen verschwinden.
Ein Zwilling des 7. könnte der 8.
Dezember an Bord der Grande Francia sein. Ausser dem Datum das ich in mein Tagebuch
schreibe und dem Buch das ich lese hat sich wenig verändert. Die Tage werden
merklich kürzer, der Wind zusehends kühler. Vor dem Abendessen gibt es einen
kleinen Apéro, Glad und Mathieu feiern ihren dreizehnten Hochzeitstag. Sie
haben aus ihrem Land Rover eine prächtige Flasche uruguayischen Roten geholt
und bei Francesco zwei Flaschen Prosecco gekauft. Wow, was für ein Genuss, der
schwere Rotwein, ein Merlot-Tannat verschnitt, nach dem vielen leichten Vino de
Mesa zum Essen hier an Bord wird einem der Delikatessen-Faktor eines so schönen
Weines wahrlich bewusst. Nach dem Essen inhalieren wir die Reste aus den
Flaschen des Apéro’s bevor wir in die Betten unserer Kabinen sinken. - Trotz
Vino Tinto, ein jeder und eine jede in seiner/ihrer Kabine notabene.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen