Hier kommt der Beweis, auch wenn Du fast einen Monat nichts von mir gehört hast, verschollen bin ich nicht - noch nicht. Und wenn Du alles über meine neue, grosse Liebe erfahren willst, dann musst Du HIER meinen englischen Blog besuchen. Da steht’s geschrieben, weiss auf schwarz. Wenn Dich all das eh nicht interessiert, dann lass Dir sagen, Patagonia, die hat es wirklich in sich.
Die vergangenen Tage, seit Rückkehr aus der Antarktis, sind wir weit über hundert Kilometer gewandert, zwar oft müde und erschöpft ob oben auf ’nem Gipfel oder zurück im Tal, wir haben jeden Schritt genossen. Jetzt stürmt und schifft es derart, dass ich grad immer ein bisschen Ausschau halte, ob sich da nicht irgendwo einer ein Schiff baut und schon mal mit dem einsammeln von alles möglich tierischem beginnt. Und das, das ist Dein Glück, denn so stehen die Wanderschuhe jetzt im blue truck und ich sitze im Trockenen eines kleinen Aufenthaltsraums des Camping Cervezeria El Bolson und schreibe endlich wieder mal ein paar Zeilen für den blue truck Blog. Ja, ja, Du hast schon richtig gelesen und Dein Spanisch hat Dich auch nicht hinters Licht geführt, das hier ist ein Campingplatz mit einer Brauerei, oder umgekehrt, ’ne Brauerei mit Campingplatz. Also viel besser kann Campen ja gar nicht mehr werden – nur eben campt es sich nicht so gemütlich bei Dauerregen und 70 km/h Wind, aber dem Biertrinken und Bloggen tut das alles ja keinen Abbruch.
Aber zurück zur grossen neuen Liebe. Patagonia ist im Herbst so fantastisch bunt, sie betäubt Dir richtig gehend die Sinne, ich garantiere Dir, auch Du könntest Ihrer Schönheit kaum widerstehen. Gerade und erst recht, wenn sie Dich auch noch mit prächtigem Herbstwetter verfüht. Eisigkalt blau schimmert jahrhundertealtes Gletscher-Eis, perlweiss der frisch herbstliche Schnee, bunt gelb, rot, braun, orange, ocker die Bäume und Büsche, gelblich leuchtet das trockene Pampa Gras, tiefdunkel die Lagunen, blau, oliv, unwirklich grün-grau-blau die Seen. Die Wälder geben sich alle Mühe Dich zu täuschen, Du wähnst sie an den Hängen in ihren leuchtenden Farben im Vollbrand und schon bist Du wieder auf anderer Höhe und stapfst durch immergrünen Wald, wo die Bäume kleine, zähe, tiefdunkelgrüne Blätter tragen die dem Frost widerstehen und dem Schnee nur wenige Quadratmillimeter geben sich auf ihnen gewichtig nieder zu lassen. Unter tiefen, dem stetigen Wind trotzenden, flachen Büschen liegen Fuchsbauten der tagaktiven patagonischen Füchse, einmal kommen sie rot leuchtend, dann grau wie eine Maus daher. Auch Hasen und Gürteltiere haben ihre Höhlen dort unter den schützenden Zweigen. Die Cuanacos hingegen mit ihrem warmen, dichten Fell trotzen Wind und Wetter und die Männchen stehen gerne oben auf einer Anhöhe und überblicken die Gegend und halten auf ihre Weibchen und die Brut des vergangenen Frühlings Ausschau. Mit ihren grossen dunklen Augen und den langen Wimpern, blinzeln Dich die Tiere scheu an, bevor sie mit ihrem rotbraunweissen Fell in den Hügeln das Weite suchen.
Aber genug der Worte, Bilder sagen ja bekanntlich mehr als deren tausend. Also komm doch einfach mit zum Wandern in Patagonien. Auf geht’s! (Und wie immer, wenn Du auf die Photos klickst, kannst Du sie Dir noch grösser anschauen). Und wenn Du auch noch HIER klickst, dann kommst Du zu noch mehr farbigen Bildern auf meinem englischen Blog.
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